In 2. Mose 25,8 wird uns zum ersten Mal Gottes Willen offenbart, dass Er bei den Menschen wohnen möchte. „Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich unter ihnen wohne.“ Dies bezog sich auf die Stiftshütte, auf der das Feuer Gottes lag – die Herrlichkeit Gottes, die die Israeliten als abgesondert von allen anderen Völkern der Welt kennzeichnete. Das Wichtigste an jenem Heiligtum war die Herrlichkeit Gottes, die auf ihr lag – und diese verwies auf Seine Gegenwart unter Seinem Volk. Die wichtigste Aufgabe besteht für uns darin, unser Heim [Haus, Zuhause] zu einem Heiligtum für Gott zu machen – nicht zu einem Ort, wo wir danach trachten, einander zu gefallen, obwohl wir danach trachten sollten, einander zu gefallen; nicht einmal zu einem Ort, um andere Menschen zu segnen, obwohl unser Heim andere Menschen segnen sollte; sondern in erster Linie ein Ort, wo Gott Seine Gegenwart manifestieren kann und wo sich Jesus zuhause fühlt. Gott sagt, „Sie sollen Mir einen Ort bereiten, an dem ich leben kann.“ Ein christliches Heim muss ein Ort sein, wo sich Jesus völlig zuhause fühlt. Das bedeutet, dass Er über alles, was Er dort sieht, glücklich ist. Er ist über die Bücher glücklich, die wir lesen, über die Zeitschriften, die wir beziehen, Er ist glücklich über die Gespräche zwischen Ehemann und Ehefrau, über die Dinge, die wir miteinander besprechen, über die Fernsehprogramme, die wir anschauen und über alles andere.

Das wunderbarste Leben, das wir jemals führen können ist eines, in dem Jesus das Zentrum unseres Lebens ist und wo alles in unserem Heim davon bestimmt wird, ob es Jesus glücklich macht oder nicht – die Art und Weise, wie wir unsere Zeit verbringen, die Art und Weise, wie wir unser Geld ausgeben und die Art und Weise, wie wir alles andere machen. Wenn wir so leben und dann ans Ende unseres Lebens kommen oder wenn Christus davor zurückkehrt und wir vor Ihm stehen,  dann wird Er zu uns sagen: „Gut gemacht“. Ob unser Zuhause ein Palast oder eine Hütte ist, ist zweitrangig – das äußere Erscheinungsbild ist zweitrangig. Gott schaut auf unser Herz. Stellen wir daher sicher, dass unsere Herzen gemeinsam ein Heiligtum sind – ein heiliger Ort – an dem Gott wohnen kann.

Wo wohnt Gott?

  1. Ein Heim, wo es Frieden gibt

Zuallererst in einem Heim, wo es Frieden gibt. Als Jesus Seine Jünger an verschiedene Orte aussandte, um dort zu predigen, sagte Er ihnen in Lukas 10,5-7, sie sollten nach einem Haus Ausschau halten, in dem es Frieden gab. Und wenn sie ein solches Haus gefunden hatten, sollten sie nur dort bleiben und kein anderes suchen. Warum sagte Er das? Weil Er wusste, dass sie nicht viele Häuser finden würden, in denen es Frieden gab.

Gott wohnt in einem Haus, wo es keine Kämpfe gibt. Worüber streiten sich Ehemänner und Ehefrauen überhaupt? Meistens um materielle Dinge – über irgendeine irdische Angelegenheit, die schiefging. Dinge werden in dieser Welt schiefgehen. Aber wenn irgendetwas schiefgeht, dann sollen wir uns daran erinnern, dass Sünde das einzig Ernste ist. Alle anderen Angelegenheiten sind zweitrangig und unwichtig. Wenn wir zu irgendeiner Zeit Bitterkeit haben und wegen irdischer Probleme nicht miteinander reden wollen, so wird das Gottes Herz betrüben. Lasst uns die Sünde hassen, denn sie das Einzige ist, was unsere Ehe zerstören kann.

Erinnern wir uns daran, dass unser Heim ein Heiligtum für Gott sein soll. Und wenn irgendetwas aufkommt, was den Frieden in unserem Heim stört, dann wird es nicht mehr länger ein Heiligtum sein. Lasst uns in allem, was wir tun sagen: „Herr, wir sind nicht daran interessiert, ob Menschen über uns glücklich sind oder nicht. Bist Du glücklich? Gibt es irgendetwas in unserem Leben, in unseren Gedanken oder unseren Einstellungen zueinander, was Dich unglücklich macht? Wir möchten, dass Du in unserem Heim glücklich bist. Wir werden in unserem Leben alles anhand dieser Frage bewerten: Wird dies dem Herrn gefallen?“

Erinnert euch daran, was im ersten Heim geschah, das Gott errichtete. Der Teufel wartete einfach an der Seitenlinie und versuchte, zwischen Adam und Eva zu kommen. Und er hatte Erfolg. Es gelang ihm auch, zwischen Hiob und seine Frau zu kommen. Es gelang ihm auch, zwischen Isaak und Rebekka zu kommen. Es ist niemals Gottes Wille, dass Satan zwischen einen Mann und eine Frau kommen sollte. Möge uns das nie passieren. Möge Gott über unser Heim stets glücklich sein und möge Er uns allezeit Frieden geben.

  1. Ein Heim, wo Ehemann und Ehefrau demütig und zerschlagenen Geistes sind

Das Zweite, was ich sagen möchte, findet man in Jesaja 57,15: „Gott wohnt in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind…“ Gott wohnt bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind. Eine zerschlagene Person ist eine solche, die sich ihrer eigenen Mängel und ihres Versagens stärker bewusst ist als über die irgendeiner anderen Person. Die Welt ist voller Menschen, die sich der Fehler anderer Menschen bewusst sind. In der heutigen Durchschnittsfamilie dreht sich das Gespräch hauptsächlich um die Fehler anderer Menschen und ihrer Familien. Wir sind schnell, wenn es darum geht, Versagen bei anderen zu bemerken. Aber oft sehen wir die guten Punkte bei diesen Menschen nicht.

Wir haben kein Recht, auf irgendjemanden Steine zu werfen, denn wir sind selber Sünder, durch Gottes Gnade gerettet. Aber hoffentlich sind wir keine Menschen, die dieselbe Sünde immer wieder begehen – besonders die Sünde, über die Fehler anderer Menschen zu sprechen. Wir alle kennen den Unterschied zwischen einem Spiegel im Badezimmer und einem Rückspiegel. Im Badezimmerspiegel sehen wir unser eigenes Gesicht. Im Rückspiegel sehen wir das Gesicht eines anderen. In Jakobus 1,23-25 heißt es, dass Gottes Wort wie ein Spiegel ist. Aber ist es ein Badezimmerspiegel oder ein Rückspiegel? Wessen Gesicht sehen wir darin? Sehen wir darin ein Wort, das wir einer anderen Person predigen möchten? Oder sehen wir darin etwas, dem wir nicht gehorchen? In Hebräer 10,7 heißt es: „Im Buch steht von mir geschrieben …“

  1. Ein Heim, wo Ehemann und Ehefrau heilig sind

Gott wohnt in einem Heim, wo der Ehemann und die Ehefrau jeden Tag in Heiligkeit leben. In Hesekiel 43,12 heißt es: „Das soll aber das Gesetz des Tempels [des Hauses Gottes] sein – das ganze Gebiet soll hochheilig sein.“ Die Stiftshütte hatte drei Teile – den Vorhof, das Heilige und das Allerheiligste. Von allen drei Teilen war das Allerheiligste der kleinste. Aber hier lesen wir, dass es im neuen Bund keinen Vorhof oder kein Heiliges geben wird. Das ganze Gebiet wird das Allerheiligste sein. Das bedeutet, dass die Herrlichkeit Gottes im neuen Bund nicht nur über einem Winkel der Stiftshütte ruhen, sondern sich über das ganze Gelände erstrecken wird.

Was das für unser Leben bedeutet ist, das wir die ganze Zeit heilig sein sollen – nicht nur sonntags, sondern jeden Tag. Wir werden nicht nur heilig sein, wenn wir die Bibel lesen, sondern in allem, was wir tun. Jede Nische und jeder Winkel unseres Lebens und unseres Heims soll heilig sein. Und Heiligkeit ist keine Angelegenheit, gewissen religiösen Ritualen zu folgen, sondern alles zu meiden, was Gott missfällt – gemäß dem Licht, das wir haben.

Empfohlene Predigt: Gott bindet Mann und Frau zusammen (Hier klicken)

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