Die ausgewogene Botschaft des Evangeliums findet man in Paulus‘ Brief an die Epheser. In den Kapiteln 1 bis 3 gibt es keine einzige Ermahnung. Diese Kapitel beschreiben nur, was Gott für uns getan hat. Die nächsten drei Kapitel sind voll von Ermahnungen (Aufforderungen), was wir für Gott tun müssen. Das sind die beiden Seiten der „Evangeliums-Münze“. Wenn eine von beiden fehlt, dann ist die Münze (das Evangelium) eine Fälschung. In Galater 1 wird über jene ein Fluch ausgesprochen, die „ein anderes Evangelium“ verkündigen. Daher müssen wir darauf achten, dass wir anderen das volle Evangelium – und das richtige – verkündigen.
Gott hat uns mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus gesegnet (Epheser 1,3). Unser christliches Leben muss mit dem beginnen, was Gott getan hat. Wir lieben Ihn, weil Er uns zuerst geliebt hat. Wir dienen Ihm, weil Er uns zuerst gedient hat. Gott kannte uns vor Erschaffung der Welt (Epheser 1,4). Wir können das nicht verstehen, weil wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben, wohingegen Gottes Name „ICH BIN“ ist (2. Mose 3,14). Gott lebt in der ewigen Gegenwart. Daher kannte Er jeden von uns lange bevor Er irgendetwas erschaffen hatte. Er versetzte uns in Christus hinein, sogar bevor die Welt erschaffen wurde.
Hier ist eine Illustration davon, was es bedeutet, „in Christus“ zu sein. Wenn du ein Stück Papier nimmst und es in ein Buch legst und dann das Buch verbrennst, wird auch das Papier verbrannt werden. Wenn du das Buch mit einer Rakete zum Mond schickst, dann wird auch das Papier zum Mond fliegen. Ebenso wurden wir (von Ewigkeit her, in Gottes Gedanken) in Christus hineinversetzt. Als daher Christus im Jahre 29 n.Chr. gekreuzigt wurde, wurden wir mit Ihm gekreuzigt. Als Er begraben wurde, wurden wir mit Ihm begraben. Als Er von den Toten auferstand und in den Himmel auffuhr, „hat Gott auch uns mit Christus auferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus“ (Epheser 2,6). Das ist eine erstaunliche Wahrheit. Wir können die Wirklichkeit davon nur erfahren, wenn wir Gottes Wort glauben – sonst nicht. „Euch geschehe nach eurem Glauben“ (Matthäus 9,29) ist ein Gesetz Gottes.
Wir müssen fest in dem gegründet sein, was Gott für uns in Christus getan hat. Nur wenn dieses Fundament gelegt ist, können wir unser Haus mit den Ermahnungen in Epheser 4 bis 6 bauen, wo es darum geht, auf einem neuen Weg zu wandeln, dem Teufel zu widerstehen und zu überwinden usw. Sonst werden wir häufig im Sumpf der Entmutigung und Selbstverdammnis suhlen. Meditiert zuerst also über die Kapitel 1 bis 3 des Epheserbriefes.
Viele Christen legen das Fundament an einem Ort und bauen dann das Haus an einer anderen Stelle! Daher stürzt dieses Haus ein. Jede Ermahnung, die man in den letzten 3 Kapiteln des Epheserbriefes findet, basiert auf Gottes Liebe zu uns und auf Seiner vollkommenen Annahme von uns (die in den ersten 3 Kapiteln erwähnt wird). Das ist grundlegend. Aber wir tendieren immer noch dazu, es zu vergessen. An einem Tag denken wir, dass Gott uns mehr annehmen wird, weil wir die Bibel 45 Minuten lang gelesen haben, und an einem anderen Tag denken wir, dass Er uns finster anblickt und unsere Gebete nicht erhören wird, weil wir keine einzige Minute in der Bibel gelesen haben. Und wenn etwas schiefgeht, dann glauben wir, dass es deswegen war, weil wir die Bibel an diesem Tag nicht gelesen haben! Das ist Aberglaube und bedeutet zu glauben, dass Gottes Annahme von uns auf unserem Bibellesen beruht und nicht auf dem, was Christus für uns getan hat. Das Lesen der Bibel ist zweifellos sehr, sehr wichtig. Aber das ist nicht das Fundament unserer Annahme. Das ist ein Teil des Überbaus. Es ist sehr, sehr wichtig, dass ihr in dieser Wahrheit fest gegründet seid. Sonst wird das Evangelium menschenzentriert – und ihr werdet Türen und Fenster ins Fundament einsetzen! Wer diese Wahrheiten (die man in Epheser 1 bis 3 findet) ignoriert oder abwertet, wird stets als Pharisäer enden.
Aber natürlich ist der ganze Zweck davon, ein Fundament zu legen, das Haus darauf zu bauen. Daher stoppen wir nicht beim Fundament. Wir müssen nun den Überbau errichten.
„Gnade“ bedeutet, dass Gott Seine Hand ausstreckt und uns jeden himmlischen Segen anbietet. „Glaube“ bedeutet, dass wir unsere Hand ausstrecken, um diese Segnungen aus Gottes Hand zu empfangen. Somit können wir nur so viel bekommen wie wir in Jesu Namen in Anspruch nehmen. Gott hat Millionen von Segnungen in unser himmlisches Bankkonto eingezahlt und hat uns zahlreiche Blankoschecks gegeben, die mit Jesu Namen unterschrieben wurden. Alles, was wir nun tun müssen ist den Betrag einzusetzen, zur Bank zu gehen und unser Erbe in Anspruch zu nehmen.