Die Gemeinde ist der Leib Christi und nicht bloß eine Versammlung von Gläubigen, die jede Woche zusammenkommen. Wir müssen also sicherstellen, dass dieser Leib, den wir bauen, nicht bloß eine „religiöse christliche Gruppe“ ist. Jeder kann eine religiöse Gruppe organisieren. Es braucht jedoch Gnade und die Salbung von Gott, um Christi Leib zu bauen – und dafür müssen wir uns selbst verleugnen, täglich sterben und mit dem Heiligen Geist erfüllt sein.
Die Israeliten unter dem alten Bund waren eine Versammlung und kein Leib. Viele große Gemeinden heute sind ebenfalls Versammlungen und kein Leib. Kleinere Hausgemeinden sind etwas besser – sie sind Clubs (Vereine), aber kein Leib. Aber Jesus baut Seinen Leib.
Der erste Leib Christi wurde von Menschen gesehen als Er in einer Krippe (einem Futtertrog für Vieh) lag. Die Schmach dieser erniedrigenden Geburt war das Kennzeichen, durch welches der Leib Christi von den Hirten erkannt wurde (siehe Lukas 2,12). Es war erneut in Schmach, dass Christi Leib schließlich am Kreuz eines Verbrechers auf Golgatha hing. Von der Geburt bis zum Tod war der erste Leib Christi von der säkularen und der religiösen Welt von Schmach geprägt.
Jeder wahre Ausdruck des Leibes Christi heute wird dieselbe Schmach von der Welt und vom babylonischen Christentum erleiden. Wenn unsere örtliche Gemeinde keine solche Bedeckung mit „der Schmach Christi“ hat, dann ist es möglich, dass wir Kompromisse gemacht haben und nicht „außerhalb des Lagers von Babylon“ gegangen sind (Hebräer 13,13). Es gibt jedoch einen gewaltigen Unterschied zwischen der Schmach Christi und irgendeiner Schmach, die das Ergebnis unserer eigenen Sünde oder Lauheit ist. Wir sollten die beiden nicht verwechseln.
Von Jesus steht geschrieben, dass „er keine Gestalt und keine Pracht hatte… er war so verachtet und wir achteten ihn nicht“ (Jesaja 53,2-3). Seine Herrlichkeit war in Seinem inneren Leben – voller Gnade und Wahrheit –, welche den meisten Menschen verborgen blieb (Johannes 1,14). Auch unsere örtlichen Gemeinden dürfen nicht attraktiv sein – weder für die Welt noch für das babylonische Christentum. Die Gemeinde darf nur für jene attraktiv sein, die hineinkommen und nach einem gottesfürchtigen Leben trachten. Das Zelt der Stiftshütte hatte innen wunderschöne Vorhänge. Aber die äußere Bedeckung bestand aus dunkelbraunen Widderfellen, die mit Staub und Schmutz bedeckt waren. Auch die Braut Christi ist „ganz herrlich in ihrem inneren Leben“ (Psalm 45,14). Und „über ihrer inneren Herrlichkeit wird es eine Bedeckung (von Schmach) geben“ (Jesaja 4,5; frei übersetzt).
Hier tragen die Gemeindeleiter eine große Verantwortung. Die Art und Weise wie sie die Gemeinde führen wird darüber entscheiden, ob die Gemeinde wie Jesus wird, der von den Menschen nicht geschätzt wurde oder ob sie von der Welt gepriesen und geehrt wird. Wenn wir nach der Belobigung von der Welt oder von anderen fleischlichen oder seelischen Christen trachten, dann werden wir am Ende sicherlich Babylon bauen. Wenn wir populär und generell vom Christentum akzeptiert werden, können wir sicher sein, dass wir die Fußstapfen Christi gänzlich verpasst haben.
Jesus sagte: „Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind“ (Matthäus 5,11-12). Herodes und seine Soldaten waren 20 Jahrhunderte zuvor begierig darauf, den ersten Leib Christi, das Baby Jesus, zu töten. Und es gibt viele, die begierig darauf sind, die Anfänge des Leibes Christi heute an vielen Orten zu zerstören. Joseph beschützte diesen Leib, indem er gegenüber Gottes Stimme sensibel war und indem er schnell dem gehorchte, was Gott ihm auftrug (Matthäus 2,13-15). Wir, die wir in Christi Gemeinde Verantwortung tragen, müssen auch so wie Joseph sein. Wir müssen „Zuhörer“ sein – indem wir darauf hören, was der Heilige Geist uns sagt, und schnell dem gehorchen, was uns gesagt wird. Wenn wir nicht zuhören und gehorchen, dann wird der Leib Christi an unserem Ort auf irgendeine Weise Schaden erleiden – und wir können am Tag des Gerichts dafür verantwortlich gemacht werden. Wir müssen unsere Verantwortung in dieser Angelegenheit ernst nehmen, denn wir müssen über jede Seele, die uns anvertraut wurde, Rechenschaft ablegen (Hebräer 13,17).
Empfohlenes Kurzvideo: „Über die Wahl einer Gemeinde/Gemeinschaft“ (Hier klicken)