Jesus hat uns in Geldangelegenheiten ein Beispiel gegeben, dem alle, die Ihm dienen und alle Gemeinden folgen müssen.

Als Jesus bis zum Alter von 30 Jahren als Zimmermann arbeitete, bestritt Er Seinen Lebensunterhalt selbst – ehrlich, ohne je irgendjemanden zu betrügen und ohne sich jemals zu verschulden.

Danach war Er für die nächsten 3½ Jahre im Vollzeitdienst tätig. Während dieser Zeit hatte Er einige strenge Prinzipien in finanziellen Angelegenheiten. Seine Apostel befolgten diese Prinzipien genau und strikt. Die Gemeinde ist der Leib Christi, und deshalb muss sie denselben Prinzipien folgen, denen der erste Leib Christi (Jesus selbst) folgte. Alle Gemeinden und alle, die sich im christlichen Dienst engagieren, müssen denselben Prinzipien folgen.

Was waren diese Prinzipien?

Da Jesus ein Diener Seines Vaters war, vertraute Er zuallererst darauf, dass Sein Vater allein für all Seine irdischen Bedürfnisse sorgen würde – genauso wie jeder, der für ein Unternehmen arbeitet, von diesem Unternehmen erwarten würde, dass es sich um seine finanziellen Bedürfnisse kümmert. Deshalb hat Jesus nie jemand anderem als Seinem Vater von Seinen finanziellen Bedürfnissen erzählt. Er machte nirgendwo Werbung für Seinen Dienst, und Er gab nie jemandem Berichte über Seine Arbeit, um dessen Unterstützung zu erhalten. Gott selbst veranlasste einige Menschen direkt dazu, Jesus freiwillig Gaben zu geben – und Er nahm solche Geschenke an. Jesus ernannte einen Schatzmeister (Judas), der das Geld, das Er auf diese Weise erhielt, aufbewahren sollte.

Siehe Lukas 8,2-3: „Maria, genannt Magdalena und Johanna, die Frau Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere trugen dazu bei, Jesus und die 12 Jünger aus ihren privaten Mitteln zu unterstützen.“ Und Jesus nahm ihre Gaben an.

Zweitens war Jesus sehr vorsichtig damit, wie Er das Geld, das Er erhielt, ausgab. Johannes 13,29 gibt uns einen Hinweis darauf, wie Jesus Sein Geld ausgab. Als Jesus dem Judas dort einige Anweisungen gab, dachten die anderen Apostel, dass Er ihn anweisen würde, das Geld so auszugeben, wie Jesus Sein Geld immer ausgegeben hatte. Das heißt: (1) Zu kaufen, was wir nötig haben; und (2) den Armen etwas zu geben. Das muss in der Art und Weise, wie wir unser Geld ausgeben, stets unsere Leitlinie sein.

Die Apostel folgten genau dem Beispiel Jesu. Auch sie vertrauten ihrem himmlischen Vater, dass Er für all ihre Bedürfnisse sorgen würde. Deshalb haben sie nie jemandem von ihren persönlichen Bedürfnissen oder den Bedürfnissen ihres Dienstes erzählt – weder mündlich noch per Brief (denn das wäre einem indirekten Hinweis auf ihr Bedürfnis nach Geld gleichgekommen). Wann immer die Apostel die Gemeinden drängten, eine Geldsammlung durchzuführen, war sie immer zur Verteilung an die armen Gläubigen bestimmt – und nie zu einem anderen Zweck (siehe 2. Korinther 8 und 9 und 1. Korinther 16,1-3).

Einige Leute zitieren 1. Timotheus 5,17-18 falsch und lehren, dass Pastoren und christliche Arbeiter ein gutes Gehalt erhalten sollten. Aber was sagen diese Verse eigentlich aus?

„Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen DOPPELTER EHRE wertgeachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten. Denn die Schrift sagt: ‚Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt!‘, und ‚Der Arbeiter ist seines Lohnes wert‘.“

Diese Verse sagen überhaupt nichts über Geld aus. Sie lehren nur, dass Älteste, die sich mit ganzer Kraft dem Predigtdienst widmen, von ihrer Herde doppelte Ehre erhalten sollten. Wenn sich dieser Vers auf Geld bezöge, dann würde das bedeuten, dass Gott den Gemeinden befiehlt, ihren Leitern den doppelten Lohn zu zahlen, den andere in der Gemeinde bekommen! Das ist lächerlich! Paulus hat die Gläubigen hier in Wirklichkeit gelehrt, die Ältesten ihrer Gemeinden zu schätzen und zu respektieren. Er sagte: „Gebt ihnen die gebührende Ehre, genauso wie du deinem Ochsen erlaubst, das Korn zu fressen, das er drischt.“ Wir sehen also, dass der Hauptlohn eines Ältesten die Ehre (Wertschätzung und Dankbarkeit) seiner Herde ist – und nicht Geld.

Dies ähnelt der Ermahnung, die Paulus in 1. Thessalonicher 5,12-13 gab: „Ehrt eure Führer, die so hart für euch arbeiten … überhäuft sie mit Wertschätzung und Liebe“ (frei übersetzt gemäß The Message Bible, wie auch einige andere Bibelzitate).

Paulus spricht jedoch in 1. Korinther 9,7-18 über die finanzielle Unterstützung von christlichen Arbeitern. Dort sagt er: „Wer zieht je auf eigene Kosten in den Krieg? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von dessen Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? … Wenn wir euch die geistlichen Güter gesät haben, ist es etwas Großes, wenn wir von euch diejenigen für den Leib (materielle Dinge) ernten?“

Aber Paulus fährt dann fort und sagt:Dennoch haben wir von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, aber wir ertragen alles, damit wir dem Evangelium Christi kein Hindernis bereiten. Es stimmt, dass der Herr verfügt hat, dass diejenigen, die das Evangelium verkünden, ihren Lebensunterhalt vom Evangelium erhalten sollen. Aber ich habe davon keinerlei Gebrauch gemacht. Viel lieber wollte ich sterben, als dass mir jemand meinen Ruhm zunichtemachte! Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so ist das kein Ruhm für mich; denn ich bin dazu verpflichtet, und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigen würde! Denn wenn ich dies freiwillig tue, so habe ich Lohn; wenn aber unfreiwillig, bin ich mit einem Haushalterdienst betraut. Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich bei meiner Verkündigung das Evangelium von Christus kostenfrei darbiete, sodass ich von meinem Anspruch am Evangelium keinen Gebrauch mache.“

Paulus hat also nie für einen Lohn oder für Geschenke gepredigt, sondern weil er „von seiner Liebe zu Christus genötigt wurde“ und weil „Gott ihm die Haushalterschaft des Evangeliums übertragen hatte“. Er wollte das Evangelium frei und kostenlos an andere weitergeben, damit es nicht so aussieht, als ob Gott von den Menschen Geld dafür verlangt, dass sie das Evangelium hören. Und er bat andere, seinem Beispiel zu folgen (siehe 1. Korinther 11,1 und Philipper 3,17).

Wir sehen also, dass das Neue Testament lehrt, dass ein Diener des Herrn Geschenke zu seiner Unterstützung erhalten kann (wie es Jesus selbst tat). Aber gleichzeitig sehen wir auch Folgendes:

(1) Keinem christlichen Arbeiter wurde jemals ein monatliches Gehalt gezahlt. Jesus hat Seinen Jüngern nie ein Gehalt versprochen. Die Apostel erhielten nie ein Gehalt. Sie vertrauten darauf, dass ihr himmlischer Vater die Herzen der Menschen bewegen würde, um sie finanziell zu unterstützen (genau wie im Fall Jesu). Ein solches Glaubensleben war für sie unbedingt notwendig, wenn sie Macht in ihrem Dienst haben sollten. Es schützte sie auch vor Habgier.

(2) In Situationen, in denen Paulus sah, dass diese Unterstützung von Predigern missbraucht wurde, beschloss er, von niemandem Geld anzunehmen, sondern sich selbst zu unterstützen, um das Zeugnis des Evangeliums, das er predigte, zu schützen. Er sagt in 2. Korinther 11,7-13 (Living Bible): „Ich habe euch die Frohe Botschaft Gottes gepredigt, ohne euch dafür etwas zu berechnen. Ich habe euch um nichts gebeten, denn die Christen aus Mazedonien brachten mir eine weitere Gabe. Ich habe euch noch nie um einen Cent gebeten, und ich werde das auch nie tun. Und ich werde allen davon erzählen! Ich tue dies, weil ich denen den Boden unter den Füßen wegnehmen möchte, die sich rühmen, Gottes Werk genauso zu tun wie wir. Gott hat diese Männer überhaupt nicht gesandt; sie sind ‚Heuchler‘, die euch vorgegaukelt haben, sie seien Christi Apostel.“

Wir sehen hier, dass Paulus gelegentlich Geschenke erhielt – als die Christen in Mazedonien (in Philippi) ihm freiwillig etwas Geld schickten. Aber er nahm nie Geld von den Christen in Korinth an (wie wir oben sehen), weil er ihnen zeigen wollte, dass er sich von den falschen christlichen Predigern an diesem Ort unterschied. Paulus hat nie zu irgendeinem Zeitpunkt jemanden um finanzielle Unterstützung gebeten – und er hat auch nie einen Hinweis auf seine finanziellen Bedürfnisse gegeben.

Paulus nahm auch kein Geld von den Christen in Thessaloniki an. Er sagt in 2. Thessalonicher 3:8-10: „Wir haben nie Nahrung von jemandem von euch angenommen, ohne dafür zu bezahlen; wir haben Tag und Nacht hart gearbeitet für das Geld, das wir zum Leben brauchten, damit wir keinem von euch zur Last fallen würden. Es war nicht so, dass wir nicht das Recht gehabt hätten, euch zu bitten, uns zu versorgen, aber wir wollten euch aus erster Hand zeigen, wie ihr für euren Lebensunterhalt arbeiten solltet.“

Paulus nahm auch kein Geld von den Christen in Ephesus an. Er sagt in Apostelgeschichte 20,31-35: „All die drei Jahre, die ich bei euch war, habe ich niemandes Geld oder Kleidung begehrt. Ihr wisst, wie ich mit meinen eigenen Händen gearbeitet habe, um mich und die Männer, die bei mir waren, zu unterstützen. Ich habe euch durch diese harte Arbeit gezeigt, dass wir den Schwachen helfen müssen, indem wir uns an die Worte des Herrn Jesus erinnern, der sagte, ‚Es ist seliger zu geben, als zu nehmen‘.“

Jeder Diener des Herrn muss sicherstellen, dass er in Bezug auf Geld die Einstellung Christi manifestiert, so wie es Paulus tat.

In all unseren CFC-Gemeinden, die Gott gegründet hat, versorgen sich alle (inzwischen mehr als) 150 Leiter/Älteste selbst. Keiner von ihnen hat je ein Gehalt bekommen. Dieses neutestamentliche Muster hat bei uns seit 45 Jahren (von 1975, als die erste CFC-Gemeinde gegründet wurde, bis heute, im Jahr 2020) perfekt funktioniert – sowohl in großen Städten auf der ganzen Welt als auch in den ärmsten Dörfern Indiens. Diese unsere Haltung hat uns davor bewahrt, von habgierigen Predigern unterwandert zu werden, die die Heilige Schrift zitieren und Menschen für ihr Geld ausbeuten.

Das oben Erwähnte ist der Standpunkt, den alle Diener des Herrn zur Zeit des Neuen Testaments eingenommen haben. Aber das Christentum hat sich im Laufe der Jahrhunderte von diesem Standard entfernt. Heute drängen viele Pastoren und Prediger die Menschen immer wieder dazu, ihnen Geld zu geben und bewegende Briefe an ihre Sponsoren zu schreiben (oft mit falschen Statistiken über Bekehrungen) und sie erwarten immer mehr finanzielle Unterstützung

Wegen dieser falschen Einstellung zum Geld, die unter christlichen Leitern zu finden ist, fehlt heute im größten Teil des christlichen Dienstes die Salbung Gottes, und im Dienst der meisten Prediger gibt es keine Offenbarung vom Himmel. Niemand kann Gott und Geld dienen (Lukas 16,13).

Der Herr sagte, dass nur jemandem, der in Geldangelegenheiten treu ist, der wahre Reichtum gegeben wird (Lukas 16,11) – die Reichtümer der göttlichen Offenbarung und die Salbung des Heiligen Geistes.

Es gibt noch ein weiteres wichtiges Prinzip, das wir im Auge behalten müssen: Ein Diener des Herrn darf niemals Geldgeschenke von Ungläubigen oder von jemandem, der ärmer ist als er, in Empfang nehmen. Jede Gabe, die von einer ärmeren Person gegeben wird, muss immer in die Opferbox (Spendenbox) der Gemeinde gelegt und darf niemals für sich selbst verwendet werden.

Hier ist eine Checkliste, die wir in CFC Bangalore über unseren Opferboxen platziert haben:

Bitte überprüfe folgende Punkte, bevor du dein Geld gibst:

  1. Bist du ein wiedergeborenes Kind Gottes?
  2. Hast du genügend Geld für die Bedürfnisse deiner Familie?
  3. Bist du schuldenfrei (außer es handelt sich um Darlehen/Hypothek für ein Haus)?
  4. Bist du mit allen Menschen versöhnt?
  5. Gibst du fröhlich?

Unter dem folgenden Link findet ihr die biblische Grundlage für die oben genannten Standards: https://deutsch.cfcindia.com/de/our-financial-policy

Wir urteilen in diesem Bereich nicht über andere Gemeinden oder Prediger, die Dinge anders handhaben als wir. Das würde uns zu Pharisäern machen. Aber wir selbst bemühen uns um die strikte Einhaltung der Standards, die wir im Leben Jesu und im Leben der Apostel sehen.

Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Amen.

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