In Hebräer 4,12 lesen wir: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.“
Gottes Wort dringt wie ein Schwert in unsere Herzen und offenbart uns unsere Gedanken und Absichten. Im neuen Bund (was der Brief an die Hebräer betont), sind „die Gedanken und Gesinnungen des Herzens“ von äußerster Wichtigkeit, während im alten Bund die Gedanken und Gesinnungen nicht als so ernst angesehen wurden, weil die Israeliten nicht den Heiligen Geist in sich wohnen hatten. Das Gesetz konnte den Menschen nicht dafür entlarven oder bestrafen, dass er böse Gedanken und Gesinnungen hatte. Solange der Mensch äußerlich alles vollbrachte, hieß das Gesetz ihn gut. Aber so ist es nicht im neuen Bund. Als der Mensch unter dem Gesetz war, prüfte das Wort Gottes ihn nur äußerlich, wie ein Arzt, der den Patienten oberflächlich untersucht. Aber im neuen Bund dringt das Wort Gottes ins Herz ein, so wie ein Ultraschall- oder Röntgenbild.
Gott ist jetzt mehr an unseren Gedanken, unser Einstellung, unseren Motiven und Absichten interessiert. Manchmal, wenn äußerlich alles gut erscheint, kann innerlich großes Übel sein, so wie viele Menschen, die äußerlich gesund aussehen, innerlich schwere Krankheiten wie Krebs haben können. Wenn du also heute Gottes Wort liest und nur von äußerlichen Sünden in deinem Leben überführt wirst, würde das darauf hinweisen, dass du nicht alles hörst, was Gott dir sagen möchte. Prüfe dich also immer selbst mit dieser Frage: „Hat mir Gottes Wort die Gedanken und Gesinnungen meines Herzens offenbart?“ Beachte, dass die Betonung hier auf dem Herzen und nicht auf dem Kopf liegt. Bei jeder gesalbten Verkündigung von Gottes Wort wird das Wort durch deinen Kopf in dein Herz dringen und dir deine innersten Gedanken und Gesinnungen offenbaren.
In 1. Korinther 14,25 lesen wir davon, was aus gesalbter Verkündigung folgt. Die Gedanken der Menschen werden offenbart, und sie fallen nieder und bekennen, dass Gott in der Versammlung gegenwärtig ist. Das Gleiche kann geschehen, wenn du mit einem gottesfürchtigen Mann im Gespräch bist und er ein gesalbtes prophetisches Wort zu dir spricht. Das gesalbte Wort offenbart immer die Gedanken und Gesinnungen des Herzens, denn Gottes Wort ist wie ein scharfes, zweischneidiges Schwert. Wenn du dem Herrn dienen willst, achte darauf, dass die Klinge in deinem Herzen und in deinem Mund scharf ist. Mach niemals die Schneide des Schwertes stumpf, indem du das Wort Gottes diplomatisch und mit geschliffenen Worten aufweichst, um es den Menschen angenehmer zu machen. Das wird niemandem guttun, denn dann dringt es nicht mehr durch und gelangt nicht mehr dorthin, wohin es soll. Hast du einmal versucht, mit einem stumpfen Messer Fleisch zu schneiden? Du schneidest und schneidest, aber das Fleisch wird nicht durchgeschnitten. Ein Prediger, der die Schärfe von Gottes Wort kompromittiert, wir am Ende seiner Botschaft feststellen, dass niemand Gott gehört hat.
Gottes Wort ist ein zweischneidiges Schwert. Der Prediger muss zuerst zulassen, dass es sein eigenes Herz aufschneidet und seine eigenen Gedanken und Gesinnungen offenbart! Erst dann wird er es benutzen können, um die Herzen anderer Menschen zu öffnen. Wenn das Wort Gottes nicht zuerst dein eigenes Herz durchdrungen hat, dann predige es nicht. Die meisten Prediger richten sich selbst nicht mit Gottes Wort. Sie richten nur andere.
Das Wort Gottes durchdringt und beurteilt auch unsere Beweggründe. Wenn wir uns dauernd für die Stimme des Geistes in Gottes Wort öffnen, werden wir letztendlich ein völlig reines Herz haben, weil uns die Gedanken und Motive unseres Herzens ständig offenbart werden und wir uns dann reinigen können. Jeder Gläubige sollte jeden Tag so leben. Genauso wie die Israeliten in der Wüste täglich das Manna empfingen, müssen auch wir jeden Tag Gottes gesalbtes Brot von Ihm empfangen.