2. Korinther 3,18 ist der Vers, der im gesamten Neuen Testament den Dienst des Heiligen Geistes am besten beschreibt. Wenn der Heilige Geist der Herr unseres Lebens wird, dann bringt Er Freiheit. „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (Vers 17). Er befreit uns vor allem von der Macht der Sünde, aber auch von der Liebe zum Geld, von den Traditionen unserer Väter, die dem Wort Gottes entgegenstehen, von der Abhängigkeit von der Meinung anderer Menschen usw. Das ist wirklich eine großartige Freiheit. Wir sind dann frei, Gott zu dienen und nicht den Menschen.

In 2. Korinther 3,18 wird uns gesagt, dass der Heilige Geist uns die Herrlichkeit Jesu in der Bibel zeigt (Der Spiegel ist das Wort Gottes – Jakobus 1,23-25). Manche Menschen lesen die Bibel nur, um Predigten vorzubereiten und Lehren zu überprüfen. Aber der Heilige Geist will uns in der Bibel vor allem die Herrlichkeit Jesu zeigen. Wenn wir die Herrlichkeit sehen, werden wir gleichzeitig durch den Heiligen Geist in dasselbe Bild der Herrlichkeit verwandelt. Dieses Bild bedeutet Christusähnlichkeit auch in der Art wie Er diente. Wir werden beginnen so zu dienen wie Er. Der Geist wird uns zeigen, wie Jesus Opfer brachte, um Seinem Vater zu dienen – und Er wird es auch wirken, dass wir Opfer bringen, um dem Herrn zu dienen. Unser Leben und unser Dienst wird sich radikal verändern, wenn wir zulassen, dass der Heilige Geist uns verwandelt.

Wenn wir nun die Herrlichkeit Jesu in Gottes Wort sehen, verwandelt uns der Heilige Geist von einem Grad der Herrlichkeit zum nächsten, sodass Seine Herrlichkeit in uns von Tag zu Tag zunimmt (2. Korinther 3,18). Mit anderen Worten: Wenn wir uns dem Geist völlig hingeben, wird die Salbung auf unserem Leben heute größer sein als vor ein paar Jahren, und viel größer als vor dreißig Jahren. Wenn du aber nicht treu bist, dann wird die Herrlichkeit in deinem Leben abnehmen, je älter du wirst. Viele, viele begeisterte junge Leute werden rückfällig, sobald sie verheiratet sind. Warum ist das so? Wenn du nach dem Willen Gottes heiratest, werden dein Eifer und deine Herrlichkeit weit größer werden als damals, als du Single warst. Aber die Herrlichkeit wird abnehmen, wenn dir deine Frau oder deine Familie wichtiger werden als der Herr. Ein solcher Mann sieht nicht mehr die Herrlichkeit des Herrn und beginnt rückfällig zu werden.

In 2. Korinther 4,1 beschreibt Paulus seinen Dienst weiter: „Darum lassen wir uns nicht entmutigen, weil wir diesen Dienst haben gemäß der Barmherzigkeit, die wir empfangen haben.“ Selbst der Apostel Paulus war versucht, den Mut zu verlieren. Wenn du also versucht wirst, den Mut zu verlieren, solltest du dich darüber nicht wundern. Ich stand oft in der Versuchung, den Mut zu verlieren, aber wie Paulus habe ich mir gesagt: „Wir lassen uns nicht entmutigen, weil wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten und an den herrlichen Dienst denken, den Gott uns gegeben hat.“ Also werden wir zwar alle versucht werden, den Mut zu verlieren, aber keiner von uns muss sich JEMALS entmutigen lassen, solange wir unsere Augen fest auf den Herrn gerichtet halten.

Viele christliche Mitarbeiter sind nach ein paar Jahren im Dienst für Gott mutlos, niedergeschlagen und deprimiert, manche erleiden sogar einen Nervenzusammenbruch. Das liegt daran, dass sie versuchen, aus eigener Kraft Gott zu dienen. Wir müssen von Gott abhängig sein, damit Er uns zu Seinem Dienst ausrüstet. Wir müssen Gott auch vertrauen, was unsere körperliche Gesundheit angeht, wenn wir Ihm dienen sollen. Gottes Verheißung ist: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden“ (Jesaja 40,31). Unsere Kraft kommt von Gott. Vertrau auch in finanziellen Schwierigkeiten auf diese Verheißung: „Unsere Tüchtigkeit kommt von Gott“ (2. Korinther 3,5). Gott kann uns alles geben, was wir brauchen.

Die Verse 2. Korinther 4,10-11 werden von den meisten Christen falsch verstanden. Viele Gläubige hören sehr gern ein Evangelium, das ihnen ein Leben voller Wunder verspricht. Wenn du aber möchtest, dass sich das Leben Jesu in dir offenbart, dann liegt die Antwort in diesen Versen. Wir sollen das Sterben des Herrn Jesu an unserem Leib tragen. Was ist dieses Sterben Jesu? Es bedeutet, unserem Eigenwillen und unserem Eigenleben zu sterben, so wie Jesus es während Seiner gesamten 33 ½ Lebensjahre tat (Johannes 6,38). Es bedeutet, auf die Lebensumstände so zu reagieren wie Jesus es tat, während Er auf Erden war. Wie reagierte Er, als die Leute Ihn Teufel nannten, als Judas Ischariot Sein Geld stahl, als die Menschen Ihn anspuckten, als man Ihn unehelich (Sohn der Maria) nannte, als Er beleidigt wurde, ausgeraubt, misshandelt, als man Ihm verbot zu predigen und Ihn aus der Synagoge warf? Er starb menschlicher Ehre, Ansehen und Würde und Seinem eigenen Willen. Das ist das „Sterben Jesu“. Du und ich haben keinen Anteil am Sterben Jesu auf Golgatha. Wir können nicht für die Sünden der Welt sterben. Aber es gab ein Sterben Jesu, das sich an jedem Tag Seines irdischen Lebens vollzog. An diesem Sterben müssen wir Anteil haben. Warum heißt es „das Sterben Jesu“? Weil Jesus der erste Mensch war, der diesen Weg des Sterbens des eigenen Ichs und gegenüber den Dingen der Welt ging. Er starb allem, was menschlich ist, und so konnte Er die Herrlichkeit des Herrn an sich selbst offenbaren. Du und ich sind berufen, Jesu Vorbild zu folgen.

In 2. Korinther 4,17-18 sagt Paulus: „Unsere Bedrängnis ist schnell vorübergehend und leicht, denn sie verschafft uns eine über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit.“ Aber diese Herrlichkeit kommt nur, wenn wir „nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare“ (2. Korinther 4,18). Das bedeutet, dass wir unser Leiden nicht aus menschlicher Sicht, sondern aus göttlicher Sicht betrachten. Durch diese Leiden wird eine Herrlichkeit in unser Leben gewirkt und wir kommen in engere Gemeinschaft mit dem Herzen Jesu. So werden wir ermutigt und so bekommen wir einen Dienst. Wir bekommen einen Dienst nicht allein, indem wir Gottes Wort studieren.

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