Ein ausgewogenes christliches Leben ist eines, das in drei Richtungen schaut:
- Nach oben – in Anbetung und Hingabe an Gott und an den Herrn Jesus Christus.
- Nach innen – als Ergebnis davon, die Herrlichkeit Christi zu sehen, Bereiche zu entdecken, die noch nicht christusähnlich sind und dafür Buße zu tun.
- Nach außen – im Streben, Gottes Willen auf Erden zu erfüllen, indem man ein Segen für andere Menschen ist.
Der Blick nach oben
Gott hat uns zu allererst berufen, Seine Anbeter zu sein – um nach Ihm zu hungern und zu dürsten. Ein geistlicher Mensch betet Gott an. Sein einziges Verlangen ist Gott allein. Er begehrt nichts oder niemanden auf Erden oder im Himmel außer Gott (siehe Psalm 73,25). Geld und irdische Ehre ziehen ihn nicht an. So wie der Hirsch nach Wasser lechzt, so lechzt er nach Gott. Er sehnt sich mehr nach Gott als ein Mensch, der am Verdursten ist, nach Wasser lechzt. Er sehnt sich mehr nach Gemeinschaft mit Gott als er sich nach Ruhe und Bequemlichkeit sehnt. Er verlangt danach, dass er Gott täglich zu ihm reden hört.
Menschen, die nach Geld, Bequemlichkeit und Komfort trachten, werden immer etwas finden, worüber sie klagen können. Aber der geistlich gesinnte Mensch hat keine Klagen, weil er nur nach Gott verlangt und er hat Ihn immer. Er ist nie über die Umstände seines Lebens enttäuscht, weil er in all seinen Umständen die mächtige Hand Gottes sieht und er demütigt sich stets freudig unter Gottes Hand.
Eine solche Person braucht keinerlei Gesetze oder Regeln, um ihr Leben zu regulieren – weil sie allezeit vom Zeugnis des Heiligen Geistes in ihrem Geist geleitet wird. Sie lebt nicht nach irgendeinem menschlichen Verständnis von „Gut und Böse“. Weil sie in einfacher und reiner Hingabe an Christus aufgeht, wird sie nicht von zweitrangigen Dingen abgelenkt. Indem sie auf Jesus schaut, wird eine solche Person Jahr für Jahr ihrem Herrn immer ähnlicher.
Der Blick nach oben, hin zu Gott, bringt eine Person dazu, sich ständig zu demütigen. Sie wird ihre guten Taten vor den Augen der Menschen verbergen. Gott gibt ihr ständig Gnade, und daher ist sie über Sünde erhaben und wird immer mehr in eine engere Beziehung zu ihrem himmlischen Vater gebracht.
Der Blick nach innen
Der Blick nach oben führt zu einem Blick nach innen. Sobald Jesaja die Herrlichkeit des Herrn sah, wurde er sich sofort seiner Sündhaftigkeit bewusst (Jesaja 6,1-5). Es war dasselbe bei Hiob, Petrus und Johannes (Hiob 42,5-6; Lukas 5,8; Offenbarung 1,17). Wenn wir in Gottes Gegenwart leben, werden uns viele Bereiche, die in unserem Leben nicht christusähnlich, bewusst, die wir sonst nicht entdecken würden. Der geistlich gesinnte Mensch erhält daher ständig Licht über die verborgenen Bereiche von unbewusster Sünde in seinem Leben. Er schaut nicht in sich selbst hinein. Das würde zu Entmutigung führen. Er schaut auf zu Gott und erhält auf diese Weise Licht über die unbewussten Sünden in seinem Leben. Das führt dazu, dass er ermutigt – und nie entmutigt wird.
Ein solcher Mensch „tut stets sein Bestes, um sein Gewissen vor Gott und vor den Menschen rein zu halten“ (Apostelgeschichte 24,16). Genauso wie der Geschäftsmann sein Bestes tut, um mehr Geld zu verdienen, und so wie der Wissenschaftler in der Forschung sein Bestes tut, um Neues zu entdecken, so tut der geistlich gesinnte Mensch sein Bestes, um sein Gewissen allzeit rein zu halten.
Ein solcher Mensch richtet sich ständig, weil er viele Dinge in seinem Leben entdeckt, die gereinigt werden müssen – Dinge, die andere Gläubige in ihrem eigenen Leben nicht einmal beunruhigen mögen. Er erkennt, dass er jeden Tag innerlich vielen Dingen absterben muss, die ihn davon abhalten, effektiv für Gott zu sein. Daher ist sein Lebensstil dadurch gekennzeichnet, dass er das Kreuz täglich auf sich nimmt und „allezeit das Sterben Jesu an seinem Leibe trägt“ (2. Korinther 4,10).
Er hat kein Problem damit, sich vor irgendjemand zu demütigen oder von irgendjemand Vergebung zu erbitten – ob die Person nun älter oder jünger ist als er. Er erkennt, dass seine Gebete und sein Dienst niemals von Gott akzeptiert werden, wenn er auch nur eine andere Person – sei es Frau, Bruder oder Nachbar – auf irgendeine Weise verletzt hat. Daher „lässt er seine Gabe vor dem Altar und regelt die Sache mit dieser Person zuerst, und kehrt dann zurück, um seine Gabe Gott als Opfer darzubringen“ (Matthäus 5,23-24).
Der Blick nach außen
Der Blick nach oben und nach innen führt zum Blick nach außen.
Ein geistlich gesinnter Mensch ist einer, der erkennt, dass Gott ihn gesegnet hat, damit er für andere ein Segen sein möge. Da Gott ihm so viel vergeben hat, vergibt er freudig und bereitwillig allen, die ihm Schaden zugefügt haben. Da Gott zu ihm so gut gewesen ist, ist er auch zu anderen gut. Er hat von Gott viel umsonst bekommen – und daher gibt er auch großzügig an andere. Gottes Segen über seinem Leben macht ihn zu einem Schuldner für alle Menschen.
Gott kümmert sich um den gefallenen Menschen – um ihm zu helfen, ihn zu segnen, ihn aufzurichten und ihn aus Satans Knechtschaft zu befreien. Der geistlich gesinnte Mensch hat dasselbe Interesse. Daher trachtet er wie Jesus danach, anderen zu dienen und nicht, um von ihnen bedient zu werden. Jesus zog herum und tat Gutes und befreite Menschen, die in der Gewalt des Teufels waren (Apostelgeschichte 10,38). Der geistlich gesinnte Mensch tut dasselbe.
Ein solcher Mensch trachtet nicht danach, durch seinen Dienst an anderen irgendetwas von ihnen zu bekommen – weder Geld noch Ehre. Wie Gott trachtet er einfach danach, andere durch sein Leben und seine Arbeit zu segnen. Er wird niemals irgendwelche Geschenke von irgendjemandem erwarten – denn er vertraut in allen seinen Bedürfnissen allein auf Gott.
So sehen wir, dass ein geistlich gesinnter Mensch nach oben, nach innen und nach außen schaut.
Wenn er nur nach oben schaute, würde er unrealistisch sein – „so himmlisch gesinnt, dass er keinen irdischen Nutzen hätte“.
Wenn er nur nach innen schaute, würde er deprimiert sein.
Und wenn er nur nach außen schaute, würde sein Werk seicht und oberflächlich sein.
Aber eine geistlich gesinnte Person schaut ständig in alle drei Richtungen.
Bete, dass Gott dich befähigen wird, dieses ausgewogene christliche Leben in diesem neuen Jahr immer mehr zu entwickeln.
Amen (so soll es sein).
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