In der Bibel lesen wir von zwei gegensätzlichen Diensten, die große Bedeutung für unsere Zeit haben.
Der Daniel-Dienst
Daniel war ein Mann, den Gott in seiner Generation in einem heidnischen Land benutzen konnte. Als er ein junger Mann war, als ein Gefangener mit anderen Juden in Babylon, „nahm er sich in seinem Herzen vor, sich nicht zu verunreinigen“ (Daniel 1,8).
Drei andere junge Männer unter den gefangen genommenen Juden – Hananja, Mischael und Asarja – sahen, dass Daniel auf diese Weise für den Herrn eintrat. Das ermutigte sie, ebenfalls kühn zu sein und selber für den Herrn einzustehen und sich Daniel anzuschließen (Daniel 1,11). Sie hatten nicht den Mut gehabt, aus eigener Kraft für den Herrn einzustehen. Aber sie wurden mutig, als sie Daniel sahen, wie er sich zum Herrn stellte. Es gibt in der heutigen Welt viele solche Christen, die nicht den Mut haben, allein für den Herrn einzustehen. Aber wenn sie einen Daniel sehen, der sich irgendwo zum Herrn stellt, werden sie sich ihm anschließen. Daher hält Gott heute nach Männern wie Daniel Ausschau.
Wirst du ein solcher „Daniel“ für den Herrn sein? Wirst du sagen: „Ich werde niemals Kompromisse machen mit den Lehren aus Gottes Wort über Jüngerschaft (Lukas 14,26-33), oder über Jesu Lehren in der Bergpredigt (Matthäus 5 bis 7), oder über den neuen Bund (Römer 6,14), oder über den Leib Christi (Epheser 4,11-16), oder über irgendetwas. Ich werde nie danach trachten, irgendeinem Pastor oder Ältesten oder irgendeinem Gläubigen zu gefallen, der Kompromisse macht. Ich werde zu 100% zu dem stehen, was Gottes Wort sagt.“
Es gibt in der heutigen Welt einen großen Bedarf für einen „Daniel-Dienst“ – für Männer und Frauen, die „viele zur Gerechtigkeit weisen“ (Daniel 12,4). Dieser Vers bezieht sich nicht auf Prediger, die über Gerechtigkeit predigen, sondern auf jene, die andere zur Gerechtigkeit führen – durch ihr Wort und ihr Beispiel.
Der Luzifer-Dienst
Wir lesen in der Heiligen Schrift noch von einem anderen Dienst, der das genaue Gegenteil von diesem „Daniel-Dienst“ ist.
Es ist der „Luzifer-Dienst“.
In Offenbarung 12,4 lesen wir, dass Luzifer (der zu Satan wurde – Jesaja 14,12) ein Drittel der Engel (Sterne) des Himmels mit sich nach unten zog. (Engel werden in Hiob 38,7 „Sterne“ genannt, und Luzifer wird in Jesaja 14,12 „der Morgenstern“ genannt). Luzifer gelang es, Millionen von Engeln dazu zu bewegen, sich seiner Rebellion gegen Gott anzuschließen. Gott wartete, bis sich alle rebellischen Engel um Satan geschart hatten. Dann verstieß Er sie alle zusammen sofort aus Seiner Gegenwart. Diese Engel sind jetzt Dämonen, die auf der Erde umherstreifen und Menschen in Besitz nehmen.
Warum ließ Gott zu, dass Luzifer so viele Engel in die Irre führte? Es war deswegen, damit der Himmel von all den unzufriedenen und rebellischen Engeln gesäubert werden konnte. Der rebellische Geist in diesen Engeln wäre nicht entlarvt worden, wenn Luzifer nicht aufgetreten, zu ihnen gesprochen und sie zur Rebellion gegen Gott geführt hätte.
Ebenso lässt Gott auch heute zu, dass Brüder und Schwestern in der Gemeinde einen Luzifer-Dienst haben. Gott lässt zu, dass jene (wie einst der alte Luzifer), die einen Geist der Rebellion haben, in der Gemeinde herumgehen und verschiedene Gläubige treffen, E-Mails verschicken, verleumden, anklagen, Lügen erzählen und schlecht über andere reden, damit all die unzufriedenen und weltlichen „Gläubigen“ in der Gemeinde identifiziert und entlarvt werden. Dann werden sie die Gemeinde verlassen, entweder einer nach dem anderen oder gemeinsam. Auf diese Weise wird die örtliche Gemeinde gereinigt werden (so wie der Himmel gereinigt wurde), um ein reinerer Ausdruck des Leibes Christi zu werden.
Gott hält Menschen, die sich an einem solchen Luzifer-Dienst beteiligen, nicht davon ab, in der Gemeinde herumzugehen, genauso wenig wie Er den ursprünglichen Luzifer im Himmel vor Millionen Jahren aufgehalten hat. Das ist Gottes Methode, die Gemeinde zu reinigen. „Und nun möchte ich euch, liebe Brüder, noch einmal vor solchen Leuten warnen, die die Gemeinde spalten und den Glauben anderer erschüttern. Denn sie lehren euch etwas anderes als das, was ihr gelernt habt. Haltet euch von ihnen fern! Solche Leute dienen nicht Christus, unserem Herrn, sondern verfolgen nur ihre persönlichen Interessen. Mit beeindruckenden Reden und mitreißenden Worten betrügen sie ahnungslose Menschen“ (Römer 16,17-18; NLB).
Wir fürchten uns nicht davor, was solche Menschen tun können. Daher kämpfen wir nicht mit ihnen. Sie können die Gemeinde nicht verderben. Sie werden nur das Unkraut aus Gottes Garten entfernen. Und daher dienen sie uns in Wirklichkeit, indem sie die Gemeinde reinigen! Gott selbst bewahrt Seine Gemeinde.
Wie der Apostel Johannes sagte: „Diese Leute haben unsere Gemeinden verlassen, weil sie nie wirklich zu uns gehörten; sonst wären sie bei uns geblieben. Als sie uns verließen, wurde deutlich, dass sie nicht zu uns gehören“ (1. Johannes 2,19; NLB).
Gott wird all jene verderben, die versuchen, Seine Gemeinde zu verderben (1. Korinther 3,17). Aber Gott möchte nicht, dass irgendjemand vernichtet wird – und wir möchten das auch nicht. Gott ist geduldig und wartet jahrelang bevor Er richtet – weil Er nicht möchte, dass irgendjemand verloren geht. Er möchte, dass alle zur Buße gelangen – und das möchten wir auch.
Zur Zeit Noahs wartete Gott 120 Jahre. Aber wenn Gott richtet, dann wird Sein Gericht hart sein.
Gottes Zweck bei Spaltungen
Es ist für eine Gemeinde daher töricht, sich zu rühmen, dass sie nie irgendeine Spaltung erlebt hat. Wie wir gesehen haben, gab es sogar im Himmel selbst, unter den Engeln, ganz am Anfang eine Spaltung. Solche Spaltungen sind notwendig. Der Heilige Geist sagt: „Denn es müssen ja auch Spaltungen (Parteiungen) unter euch sein, damit die (von Gott) Bewährten offenbar werden unter euch!“ (1. Korinther 11,19).
Als Gott am ersten Tag Licht erschuf, „sah er, dass das Licht gut war“. Das Allernächste, was Er tat war, dass „er das Licht von der Finsternis schied“ (1. Mose 1,4). Und Gott hat das seither in Seiner Gemeinde immer getan – weil Licht keine Gemeinschaft mit der Finsternis haben kann. Ohne eine solche Trennung wird Gottes Zeugnis auf Erden in der Gemeinde verdorben werden. Daher halten wir uns zurück und erlauben Leuten, ihren Luzifer-Dienst zu tun, damit wir eine reinere Gemeinde haben können! Gottes Wege sind wirklich erstaunlich!
Wir alle können entweder einen Daniel-Dienst (indem wir Einheit und Gemeinschaft in der Gemeinde bauen) oder einen Luzifer-Dienst (indem wir Zwietracht säen) haben. Gott hasst diejenigen, die Zwietracht säen (Sprüche 6,16-19). Aber wir können in dieser Sache nicht neutral sein, denn Jesus sagte, dass diejenigen, die nicht mit Ihm sammeln, Menschen von Ihm wegbringen. Es gibt nur zwei Dienste in der Gemeinde – Sammeln und Zerstreuen (Matthäus 12,30).
In unseren Gemeinden hat der Herr die Umstände wunderbar und gekonnt arrangiert, sodass diejenigen entlarvt und aus unserer Mitte entfernt wurden, die nach Position und Ehre trachteten, oder die eine streitbare Gesinnung hatten, oder die eifersüchtig auf jüngere Brüder blickten, die ihnen geistig voraus waren. Gott hat solche „klugen“ Leute „in ihrer eigenen List“ gefangen (1. Korinther 3,19), und ihre geheimen Pläne, die Gemeinde zu „entführen“, vereitelt. Das ist der Beweis der Fürsorge des Herrn für uns und für Sein intensives Verlangen, dass es in unseren Gemeinden ein reines Zeugnis für Seinen Namen geben sollte.
Wir preisen den Herrn, dass Er ständig über uns wacht, um uns vor den Angriffen Satans zu schützen. „Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, dann wacht der Wächter umsonst“ (Psalm 127,1). Nur wenn die Brüder in Eintracht beisammen sind, verheißt der Herr Seinen Segen (Psalm 133,1.3). Nur eine einige Gemeinde kann über die Pforten der Hölle triumphieren. Daher wirkt der Heilige Geist machtvoll in unserer Mitte, um alle zu entfernen, die diese Einheit behindern, damit Er uns in allen unseren Gemeinden als vereinten Leib bewahren kann.
Wir müssen beten, dass der Herr dieses Werk in unserer Mitte auch in der Zukunft tun wird – weil es immer die Möglichkeit gibt, dass Leute in unserer Mitte stolz werden und zu jeder Zeit ihren eigenen Vorteil suchen. Gottes Verheißung lautet jedoch: „Ich will die stolzen Prahler und die sich überheben aus deiner Mitte hinwegtun… und ich will in deiner Mitte ein demütiges und geringes Volk übrig lassen; das wird auf den Namen des Herrn vertrauen“ (Zefanja 3,11-12). Die Gemeinde kann nur mit solchen demütigen, einfachen Menschen in Einheit gebaut werden.
Der Herr ist eifersüchtig, Seine Gemeinde in Reinheit zu bewahren, und daher wird Er selbst die selbstsüchtigen Menschen auf Seine Weise und zu Seiner Zeit entfernen, genauso wie Er die Geldwechsler zur rechten Zeit aus dem Tempel hinaustrieb.
Mögen wir alle Gnade und Weisheit haben, um in diesen letzten Tagen so zu leben, wie Gott es möchte – und um die Gemeinde des Herrn Jesus Christus an allen Orten als ein reines Zeugnis zur Ehre Gottes zu bauen. Amen.
Empfohlene Predigt: „Ein reines Opfer für Gott“ (Hier klicken).