Kürzlich las ich eine Biographie über einen Missionar, der sein Leben gab, um das Evangelium von Jesus Christus auf mehreren Inseln im Südpazifik zu verbreiten, wo viele kannibalische Völker lebten. Ich war begeistert zu sehen, wie der Herr ihn befreit, gestärkt, ermutigt und durch viele schwere Prüfungen hindurch getröstet hat. Und ich fühlte eine Sehnsucht in meinem Herzen aufsteigen und die Versuchung, ein solches Zeugnis für etwas Besonderes zu halten, mehr als das, was ich heute in meinem Leben geben könnte.

Aber der Herr benutzte diese Erfahrung, um mich an eine sehr wichtige Wahrheit zu erinnern: Das wichtigste Zeugnis, das ich geben kann, ist nicht das Zeugnis, das ich mit meinen Lippen anderen Menschen gebe, sondern das Zeugnis, das ich mit meinem Leben den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen Örtern gebe.

„Damit jetzt den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen Regionen durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekanntgemacht werde.“ (Epheser 3,10)

Aus den frühesten Aufzeichnungen in der Bibel geht hervor, dass Satan die Erde durchstreift und sucht, wen er anklagen kann (Hiob 1,7). Wir sehen auch, dass Gott nach Männern und Frauen sucht, die vor Seinem Angesicht leben – auf die Er Satan hinweisen kann (Hiob 1,8), um ihn zu widerlegen und die Weisheit von Gottes großem Plan bei der Erschaffung des Menschen zu beweisen.

Aber selbst nachdem ich das weiß, stelle ich fest, dass es immer noch sehr leicht ist, das gesprochene Zeugnis zu schätzen, mehr als den Herrn mit meinem Leben zu verherrlichen!

Das Merkmal eines Lebens, das Zeugnis ablegt

Wann immer ich daran denke, Gott durch mein Leben zu verherrlichen, werde ich an Jesus Christus erinnert, dessen Leben „den Vater erklärte“ (Johannes 1,18). Wenn wir in Christus wachsen, sollten wir zunehmend auf das Leben Jesu schauen, um diese Erklärung zu finden und nicht nur auf Seine gesprochenen Worte. Für mich zeigen drei Momente in Seinem Leben die gleiche tiefgründige Erklärung über den Vater – alles verschiedene Blickwinkel desselben Glanzes – wie ein facettenreicher Diamant.

„Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, so dass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; Er aber schlief.“ (Matthäus 8,24)

„Und sogleich trat Judas zu Jesus und sprach: ‚Sei gegrüßt, Rabbi!‘ und küsste Ihn. Jesus aber sprach zu ihm: ‚Freund, wozu bist du hier?‘ Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und nahmen Ihn fest.“ (Matthäus 26,49-50)

„Pilatus sprach zu Jesus: Woher bist Du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu Ihm: Redest Du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, Dich zu kreuzigen, und Vollmacht habe, Dich freizulassen? Jesus antwortete: Du hättest gar keine Vollmacht über Mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre;“ (Johannes 19,9-11).

Was ich in jedem dieser drei Fälle sehe, ist, dass Jesus in der Ruhe war! Er konnte mitten in einem Sturm schlafen, weil Er Seinem Vater vertraute. Er konnte Judas Seinen „Freund“ nennen, weil Er sah, dass der Kelch von Seinem Vater kam. Er konnte den irdischen Machthabern entgegentreten, weil Er auf die höchste Autorität Seines Vaters vertraute. Das Zeugnis Seines Lebens war ein Zeugnis der völligen „Ruhe“ in einem liebenden, mächtigen himmlischen Vater!

Und Gott sei gelobt, wir können heute dasselbe Zeugnis haben. Auch wenn es niemand auf der Erde sieht und auch wenn wir kein Wort sagen (so wie Jesus nicht sprach, als Er im Boot schlief), kann unser Leben ein Zeugnis für die Fürstentümer und Gewalten in den himmlischen Örtern sein, ein Zeugnis für die höchste Glaubwürdigkeit unseres Vaters im Himmel.

Wie legen wir dieses Zeugnis ab? Inmitten der Stürme, denen wir ausgesetzt sind, ruhen wir mit Jesus im Boot. Die Jünger, die den Heiligen Geist nicht hatten, konnten nicht ruhen, bis der Sturm vorüber war; aber wir können vor und während des Sturms mit Jesus ruhen. Inmitten der Angriffe der Verräter weigern wir uns wie Jesus, uns zu verteidigen. Die Jünger, die den Heiligen Geist nicht hatten, konnten der Versuchung nicht widerstehen zu kämpfen; aber wir können uns mit Jesus Gott anvertrauen, auch wenn uns Unrecht geschieht. Inmitten der Anfechtungen durch höhere Autoritäten finden wir Trost darin, dass Gott die letzte Autorität ist, so wie Jesus es tat.

Viele Male hat mich der Herr dazu eingeladen, mich „mit Jesus in das Boot zu legen“, während der Sturm gegen mein kleines Boot schlägt. Zwei Dinge haben mich besonders herausgefordert:

Ruhe ist keine Option

„So lasst uns nun mit Furcht darauf bedacht sein, dass sich nicht etwa bei jemand von euch herausstellt, dass er zurückgeblieben ist, während doch die Verheißung zum Eingang in Seine Ruhe noch besteht.“ (Hebräer 4,1).

Ich muss alle Unruhe sehr ernst nehmen. Kürzlich haben wir in einer Versammlung unserer Gemeinde gehört, dass alle Unruhe auf Stolz zurückzuführen ist. Wenn wir uns also jemals außerhalb von Gottes Ruhe befinden, müssen wir das ernst nehmen und den Herrn um Licht für den Stolz bitten, der uns von Seiner Ruhe abhält. Die Bibel sagt: „Lasst uns mit Furcht darauf bedacht sein, wenn es scheint, dass wir zurückgeblieben sind.“ Wir müssen also auch den geringsten Mangel an Ruhe ernst nehmen!

Ruhe bedeutet nicht Faulheit

Ich habe festgestellt, dass mein Fleisch versucht, die versprochene Ruhe so zu verdrehen, dass ich nichts tue. Das ist falsch. In Christus zu ruhen bedeutet nicht, dass wir herumsitzen und nichts tun. Vielmehr bedeutet es, dass all unser Tun (wie im Fall von Jesus selbst) von der ewigen Liebe und Fürsorge unseres Vaters unterstützt wird.

Und in dieser Zeit, in der Gott mich in Seine Ruhe einlädt, hat er mir auch geboten, fleißiger und aufmerksamer zu sein, selbst in „trivialen“ Angelegenheiten wie meiner weltlichen Arbeit.

„Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen“ (Kolosser 3,23).

Ich will also alle falschen Definitionen von Ruhe ablehnen und zu Jesus kommen und nach der wahren Ruhe verlangen, die Er uns versprochen hat. Ich will mich weigern, unruhig zu sein, und auch jede gefälschte „Ruhe“ ablehnen, die der Feind mir anbieten könnte.

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so WERDET IHR RUHE FINDEN FÜR EURE SEELEN! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“  (Matthäus 11,28-30).

Empfohlene Predigten: https://youtube.com/@CFCDeutsch

Print Friendly, PDF & Email
Bitte weitersagen: