In Jakobus 1,12-15 spricht der Apostel über Versuchung und Sünde. Er sagt: Wenn du Versuchungen beständig überwindest, wirst du eines Tages von Gott eine Krone des Lebens empfangen. Gott verheißt das allen, die ihn lieben. Das lehrt uns Folgendes: Wenn wir den Herrn lieben, werden wir gegen alle Versuchungen zur Sünde kämpfen.
Wenn du versucht wirst, dann frage dich nicht: „Gott, warum hast Du mir diese Versuchung geschickt?“ Gott hat sie niemals gesandt. Gott versucht niemanden. „Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht… Gott selbst versucht niemand“ (Jak 1,13).
Wer versucht dich dann? Es ist Satan, der dich durch die Begierden in deinem Fleisch versucht. Weil wir alle von unserer Kindheit an so viele Jahre lang dem Fleisch gefrönt haben, kann Satan diese Begierden benutzen, um uns zu versuchen. Wenn sich ein Land im Krieg befindet, schickt der Feind heimlich seine Agenten in das Innere des Landes, um es von innen heraus zu zerstören. Der Feind kämpft an zwei Fronten – an der vordersten Kriegsfront und auch von innerhalb des Landes durch seine Agenten. So ist es auch mit Satan. Auch wir müssen Satans Agenten in uns identifizieren – die gottlosen Begierden in unserem Fleisch, die auf Satans Seite sind – und sie in den Tod geben. Wenn du die Agenten des Teufels im Inneren tötest, wirst du stark sein, um gegen Satan an der Front zu kämpfen. Nur wenn du deinem Verstand erlaubst, einer verkehrten Begierde zuzustimmen, dann sündigst du. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Gedanke, der in deinen Sinn kommt, nur eine Versuchung. Wenn du z.B. die Straße entlanggehst, siehst du etwas, was dich versucht. Das ist keine Sünde. Das ist eine Versuchung. Aber wenn du erneut auf dieses Objekt der Versuchung schaust, dann sündigst du. Der erste Blick ist eine Versuchung, der zweite Blick ist eine Sünde. Wir können den ersten Blick nicht vermeiden, weil wir in einer Welt leben, in der uns so viel Böses umgibt. Aber wir können uns entscheiden, ob wir diesem Bösen zustimmen oder nicht.
Es gleicht der Zeugung eines Babys – das ist das Beispiel, das der Heilige Geist hier benutzt. Wenn dein Verstand dem verkehrten Begehren in deinem Fleisch zustimmt, gleicht das einer Frau, die zustimmt, ihren Leib einem Mann für die sexuelle Vereinigung hinzugeben. Dann findet eine Empfängnis statt. Aber wenn sich die Frau weigert, sich dem Mann hinzugeben, gibt es keine Empfängnis. Ebenso gibt es keine Sünde, wenn du die Versuchung zurückweist und deinem Verstand nicht gestattest, dem falschen Begehren nachzugeben.
Jemand hat einmal gesagt: „Du kannst den Vögeln nicht verwehren, über deinen Kopf zu fliegen, aber du kannst sie daran hindern, ein Nest in deinem Haar zu bauen.“ Die Vögel, die über unsere Köpfe fliegen sind die Versuchungen – die vielen schlechten Gedanken, die uns in den Sinn kommen. Diese sind keine Sünden, wenn du sie sofort zurückweist Das sind Versuchungen. Aber wenn du die Entscheidung triffst, diese schlechten Gedanken auch nur für ein paar Sekunden zu genießen, dann hast du bereits erlaubt, dass die „Vögel“ anfangen, ein Nest in deinem Verstand zu bauen. Dann hast du gesündigt.
Satan versuchte Jesus, indem er in der Wüste Gedanken in Seinen Verstand legte. Aber Jesus wies sie jedes Mal zurück – und daher sündigte Er nicht. Lass dich also nicht entmutigen, weil dir wiederholt Gedanken in deinen Sinn kommen. Das sind nur Versuchungen. Nur wenn du diese Gedanken genießt und annimmst, dann werden sie zur Sünde. Dieses Wissen ist für uns sehr befreiend: Nur wenn eine Empfängnis stattfindet, wird Sünde geboren. Wenn keine Empfängnis stattfindet, gibt es kein Baby. Das letztendliche Resultat von Sünde ist der geistliche Tod (Jak 1,15), und wir sollten uns diesbezüglich nicht täuschen lassen (Jak 1,16).