Das Buch Hiob ist das erste Buch der inspirierten Schrift – es entstand Hunderte von Jahren vor dem ersten Buch Mose, welches von Mose vor etwa 1500 Jahren vor Christi Geburt geschrieben wurde.
Es ist interessant, dass das erste Buch, das Gott schrieb, als Er sich entschied die Bibel zu schreiben, nicht von der Schöpfung handelt, sondern von einem gottesfürchtigen Mann. Dies lehrt uns, wonach Gott stets Ausschau hält. Er hielt nach einem gottesfürchtigen Man zur Zeit Henochs, zur Zeit Noahs und zur Zeit Hiobs Ausschau. Gott plante von Anfang an, uns 66 Bücher der Bibel zu geben. Und im allerersten dieser Bücher schrieb Er über das, was Ihm am meisten am Herzen liegt, über einen gottesfürchtigen Mann. Beachte den ersten Satz im ersten inspirierten Buch der Schrift: „Es war ein Mann im Land Uz, der hieß Hiob; der war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete und das Böse mied.“ (Hiob 1,1). Siehst du das Herz Gottes in diesem ersten Satz der Bibel? Ein Satz über einen Mann, genau identifiziert durch seinen Namen Hiob und durch seinen Wohnort Uz (damit er nicht mit einem anderen Hiob aus einem anderen Ort verwechselt werden kann). Und Gott stellt diesem Mann ein Zeugnis aus, nicht über seine Klugheit, seinen Reichtum oder sein Ansehen, sondern allein über seinen Charakter. Hier sehen wir, was Gott wirklich wertschätzt: Rechtschaffenheit, Gottesfurcht und Meiden des Bösen. Ich hoffe, das fordert uns heraus.
Satan durchstreift die Erde und beobachtet vor allem die Gläubigen. Er geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann (1. Petrus 5,8). Als Gott fragte: „Hast du meinen Knecht Hiob beachtet?“, antwortete Satan: „Ja, ich weiß alles über ihn.“ Satan kennt den wahren geistlichen Zustand jedes Menschen. Auch seine Dämonen streifen überall umher, mustern das Leben der Menschen und erstatten ihm darüber Bericht. Satan weiß also alles über jeden in der ganzen Welt. Der Herr sagte Satan, was das Besondere an Hiob war: „Seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet“ (Hiob 1,8). Die Furcht Gottes – oder Ehrerbietung für Gott – wird sehr oft im ersten Buch der inspirierten Schrift erwähnt. Hier sehen wir, dass Gott Hiob mit anderen Menschen auf der Erde verglich. Gott tut das auch heute.
Satan sagte dann zu Gott: „Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt? (Hiob 1,10). Hieraus erfahren wir drei herrliche Wahrheiten. Gott hat wie eine Hecke um einen Garten eine dreifache Absicherung um jeden gottesfürchtigen Menschen gesetzt: Erstens um seine Person, zweitens um seine Familie und drittens um seine Finanzen und seinen Besitz. Satan kann in die geistliche Welt sehen und weiß dies. Wir können diese Absicherungen nicht sehen, aber sie sind da. Es ist für mich ein großer Trost zu wissen, dass auch um mich drei Hecken sind, wenn ich ein gottesfürchtiges Leben führe. Und keine dieser Hecken kann ohne Gottes Zulassen aufgemacht werden.
Betrachte nun, wie Hiob in all den Prüfungen reagierte. Er hörte, dass alles verloren war. Ein Diener nach dem anderen kam und berichtete, dass ihm alles genommen war. Und Hiob stand auf, zerriss sein Gewand und schor sein Haupt; und er warf sich auf die Erde nieder und betete an (Hiob 1,20). Auch dies erfahren wir auf der ersten Seite der inspirierten Schrift: Ein gottesfürchtiger Mann ist ein Anbeter. Mehr als ein Kenner der Bibel und mehr als ein Diener des Herrn, ist ein Mann Gottes vor allem ein Anbeter. Du musst ein Anbeter ein, wenn du alles hast, und du musst ein Anbeter sein, wenn du alles verloren hast. Jesus sagte: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten, und der Vater sucht solche Anbeter“ (Johannes 4,24). Gott anzubeten heißt, Ihm alles zu geben. Hiob sagte: „Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen; nackt werde ich wieder dahingehen. Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; der Name des Herrn sei gelobt“ (Hiob 1,21). Bei alledem sündigte Hiob nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott (Hiob 1,22). Hiob nahm bereitwillig alles an, was der Herr in seinem Leben zuließ.
Wir lesen im Buch Hiob, dass sogar seine drei Freunde Eliphas, Bildad und Zophar ihn anklagten. Der vierte, Elihu, war zwar etwas milder, aber auch er klagte ihn an. Anklage gehört zum Charakter Satans und seiner Agenten. Wer geistliches Unterscheidungsvermögen hat, wird einen gottesfürchtigen Mann erkennen, was auch immer die Leute über ihn sagen mögen.
Schon im ersten Buch der Bibel sehen wir den Beginn des modernen Wohlstandsevangeliums. Drei Prediger erklären Hiob hier, er habe seinen Wohlstand und seine Gesundheit verloren, weil er den Segen Gottes verloren habe. Ihre Botschaft war, dass der Segen Gottes immer Wohlstand und Gesundheit bringt. Beachte, dass dieses Wohlstandsevangelium zuerst von Männern gepredigt wurde, die Gott nicht kannten. Genauso ist es heute. Bedenke, dass Hiob, der seinen gesamten Besitz und seine Gesundheit verlor, sich im vollkommenen Willen Gottes befand. Aber die drei Prediger des Wohlstandsevangeliums befanden sich vollständig außerhalb des Willens Gottes. Das wird deutlich aus Gottes Worten an sie: „Ich bin zornig auf euch alle. Hiob soll für euch bitten, damit ich euch nicht bestrafe“ (Hiob 42,8).
Gott zeigte Hiob Seine unumschränkte Macht und Herrschaft über alle Schöpfung. Mehr musste nicht gesagt werden. Und Hiob demütigte sich. Stundenlanges direktes Bestürmen der vier Prediger bewirkte gar nichts. Das indirekte Vorgehen Gottes vollbrachte alles in wenigen Minuten. Vertrauen in die unumschränkte Herrschaft Gottes über Seine ganze Schöpfung wird auch unseren Herzen Ruhe geben, wenn wir uns Problemen, Anfechtungen und Feinden gegenübersehen. Der Herr fragte Hiob: „Willst du noch immer mit dem Allmächtigen hadern?“ (Hiob 40,2). Hiob, der sonst auf jedes Argument sofort eine Antwort wusste, ist jetzt zum Schweigen gebracht. Er antwortet: „Herr, ich bin nichts und ich habe nichts zu sagen. Ich werde nicht mehr sprechen.“ Dieses erste Buch der inspirierten Schrift lehrt uns, dass Gott möchte, dass wir unsere Nichtigkeit erkennen, damit Er alles in unserem Leben sein kann. Dann wird unser Leben Seinen Plan erfüllen und ein Segen für viele sein. Bevor Gott jemanden gebrauchen kann, muss Er ihn auf nichts reduzieren.
Hier sind nun einige der herrlichen Wahrheiten, die wir aus dem ersten Buch der inspirierten Schrift lernen können:
- Gott hält auf der ganzen Erde nach gottesfürchtigen Menschen, die Ihn anbeten, Ausschau.
- Gottesfürchtige Männer und ihre Familien werden zu Satans Angriffszielen.
- Satan kann uns nur angreifen, wenn Gott es zulässt.
- Ein gottesfürchtiger Mann kann eine schwierige Frau haben; aber Gott kann sie verändern.
- Gottesfürchtige Männer werden von religiösen Menschen missverstanden werden.
- Das Handeln gottesfürchtiger Männer wird sowohl von Gott als auch von Satan genau beobachtet.
- Der Weg zur Vollkommenheit führt durch Leiden und Missverständnisse.
- Gesundheit und Wohlstand sind keine Zeichen für den Segen Gottes.
- Wenn wir Gott sehen, wie er wirklich ist, werden wir uns selbst als nichts ansehen.
- Gott plant alle Dinge letztendlich zu unserem Besten.