„Ich suchte unter ihnen EINEN MANN, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte (…), aber ich fand keinen“ (Hesekiel 22,30). In der Weltgeschichte, in der Geschichte Israels und in der Kirchengeschichte sehen wir zahlreiche Beispiele dafür, wie Gott sich in bestimmten Situationen auf nur EINEN Mann verlassen hat, um Sein Ziel zu erreichen. Aber EIN Mann, der mit Gott geht, ist immer in der Mehrheit.

Noah: Als zur Zeit Noahs die ganze Welt erfüllt war von Bosheit und Rebellion gegen Gott, lag die Erfüllung von Gottes Plan allein an der Treue eines einzigen Mannes, Noah, obwohl es insgesamt acht gottesfürchtige Menschen auf der Erde gab. Noah war damals der einzige Mann, der Gnade in den Augen Gottes fand (1. Mose 6,8). Wenn dieser eine Mann treulos vor Gott gewesen wäre, wäre die gesamte Menschheit ausgelöscht worden, und keiner von uns wäre heute am Leben. Wir können wirklich Gott danken, dass Noah treu geblieben ist. Jesus sagte, dass es in der letzten Zeit wie in den Tagen Noahs sein werde. Die sexuelle Perversion und Gewalttätigkeit, die in den Tagen Noahs herrschte, werde auch Kennzeichen der letzten Tage sein. In dieser Zeit leben wir heute. Und deshalb braucht Gott auch heute kompromisslose Männer wie Noah.

Elia: Betrachten wir einen weiteren Zeitabschnitt in der Geschichte Israels, nämlich als König Ahab alle zwang, Baal anzubeten. Damals gab es 7000 Männer in Israel, die sich weigerten, Baal anzubeten (1. Könige 19,18). Das war zweifellos eine mutige und lobenswerte Haltung. Dennoch war es nur ein negatives Zeugnis: Sie beteten den Götzen NICHT an. Das ist wie das negative Zeugnis, das heute viele Gläubige haben: Sie rauchen nicht, sie spielen nicht usw. Aber Gott konnte nicht einen dieser 7000 Männer brauchen, um damals sein Ziel in Israel zu erreichen. Dafür brauchte Gott einen Elia. Ahab hatte keine Angst vor den 7000 „Gläubigen“. Aber er fürchtete sich vor Elia. Die 7000 beteten sicher auch zu Gott, aber ihre Gebete brachten kein Feuer vom Himmel herab. Das Gebet des Elia tat dies. Nicht alle Gebete der Gläubigen sind gleich in ihrer Wirkung vor Gott. Die Bibel sagt in Zusammenhang mit Elia, dass „das Gebet eines Gerechten viel vermag“ (Jakobus 5,16-17). Ein Mann allein brachte eine ganze Nation wieder zurück zu Gott, besiegte die Mächte der Bosheit und tötete alle Propheten des Baal. Auch heute noch erreicht Gott Seine Ziele durch einen treuen Mann, nicht durch eine Vielzahl.

Elisa: Zur Zeit des Elia gab es fünfzig „Prophetensöhne“ (Bibelschüler), die alle hofften, eines Tages Propheten in Israel zu sein. Aber der Geist Gottes ging an allen vorüber und kam auf Elisa, der kein Prophetensohn war (2. Könige 2,7.15). Elisa war in Israel nur als Diener bekannt, als einer, „der dem Elia Wasser auf die Hände goss“ (2. Könige 3,11). Als das Heer des Königs von Aram Israel angriff, konnte keiner der 50 Bibelschüler Israel beschützen, denn obwohl sie auch das Gesetz des Mose in ihrer Bibelschule studieren mochten, so kannten sie doch Gott nicht. Nur Elisa, als der einzige Mann in Israel, der eine Beziehung zu Gott hatte, konnte die Nation vorwarnen, wo genau der Feind angreifen würde. Auch heute ist die Hauptaufgabe eines Propheten eine ähnliche, nämlich das Volk Gottes vorzuwarnen, wo Satan angreifen will. Ein Prophet wie Elisa in einer Gemeinde kann Gottes Volk besser vor geistlichem Unheil warnen als 50 Prediger („Prophetensöhne“). Bibelkenntnis ist nutzlos, wenn einer nicht die Stimme des Geistes hören kann. Nur ein Mann, der Gottes Wort hören kann, kann eine Gemeinde vor Satans Listen und Angriffen bewahren. Die Propheten von früher wurden auch „Seher“ genannt („solche, die mit gottgegebener Vision in die Zukunft schauen“ – 1. Samuel 9,9). Sie wussten, wo der Feind angreifen würde und konnten voraussehen, welche Gefahren eine bestimmte Vorgehensweise haben würde. Die Gemeinde braucht heute dringend solche Seher.

Daniel: Als Gott die Israeliten aus Ägypten nach Kanaan bringen wollte, brauchte Er einen Mann. Er fand Mose. Als Er die Juden aus Babylon nach Jerusalem bringen wollte, brauchte Er wieder einen Mann. Er fand Daniel. Daniel war von Jugend auf treu gewesen und hatte jeden Test mit Bravour bestanden. Als junger Teenager in Babylon nahm er klar Stellung für seinen Herrn. „Er nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht zu verunreinigen“ (Daniel 1,8). Ein Vers, den alle jungen Leute auswendig lernen sollten. Während alle anderen jungen Juden aus Furcht vor dem König bereitwillig aßen, was am Tisch des Königs serviert wurde (Speisen, die Gott im 3. Buch Mose verboten hatte), weigerte sich Daniel allein, davon zu essen. An diesem Tag gab es noch drei junge Männer, die sahen, wie Daniel standhaft blieb und sich ihm anschlossen. Daniel und diese drei jungen Männer wurden zu einem machtvollen Einfluss für Gott in Babylon. 70 Jahre später, als Daniel fast 90 Jahre alt war, lösten seine Gebete die Bewegung zur Rückkehr der Juden aus Babylon nach Jerusalem aus. Auch heute gibt es eine Bewegung des Volkes Gottes aus der falschen Kirche Babylon heraus hin zum geistlichen Jerusalem (dem Leib Christi). Und für eine solche Bewegung braucht Gott Männer. Es gibt heute viele wie die drei Freunde Daniels, Hananja, Misael und Asarja (Daniel 1,11). Sie wollen eifrig für den Herrn Stellung beziehen, aber sie haben nicht den Mut, das allein zu tun. Sie warten auf einen Daniel, der sie anführt. Und also sucht Gott wieder nach Daniels.

Gott braucht in JEDER Generation ein reines Zeugnis für Seinen Namen. Und Er wird auch in unserer Generation nicht ohne einen Zeugen bleiben. Wirst du den Preis zahlen, um Gott in dieser Generation ganz und gar zur Verfügung zu stehen?

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