Habakuk ist die Geschichte eines Mannes, der Fragen hatte und eine Reise vom Zweifel zur Gewissheit machte. Er beginnt mit Zweifel. „Wie lange, oh Herr, rufe ich schon, ohne dass du hörst? Ich schreie zu dir wegen des Unrechts, und du hörst nicht“ (Habakuk 1,2). Aber er endet mit Gewissheit: „Gott, der Herr, ist meine Kraft; Er macht meine Füße denen der Hirsche gleich und stellt mich auf meine Höhen“ (Habakuk 3,19).

Als Habakuk den Herrn sah, war sein Herz voll Lobpreis: „Aber der Herr ist in Seinem Tempel – sei still vor Ihm, du ganze Erde!“ (Habakuk 2,20). Sein Glaubenskonflikt endete im Glaubenstriumph. Er sagt: „Herr, ich bin still vor deiner Majestät. Ich habe keine Fragen mehr.“ Auch als Hiob die Herrlichkeit des Herrn sah, sagte er: „Jetzt sehe ich dich. Ich lege meine Hand auf meinen Mund“ (Hiob 42,5; 40,4-5). Hiob hatte keine Fragen mehr, sobald er den Herrn sah. Gott wird deine 10.000 Fragen nicht beantworten, denn wenn Er es täte, hättest du 10.000 weitere Fragen. Die Antwort (wie bei Habakuk und Hiob) ist, den Herrn zu sehen. Der Herr ist in Seinem Heiligen Tempel. Hast du Ihn gesehen? Dann wird dein Fleisch still sein vor Ihm, und du wirst keine Fragen mehr haben.

Als Habakuk den Herrn sah, sah er die Belohnung für ein Leben im Glauben. Ein Leben mit Gott als Zentrum ist ein Leben im Triumph. Habakuk, der gedacht hatte, dass Gott nichts tut, um böse Menschen zu bestrafen, betet jetzt, dass Gott inmitten Seines Zornes barmherzig sein möge (Habakuk 3,2). Er, der gedacht hatte, Gott hätte Sein Volk aufgegeben, singt jetzt ein Lied des Gotteslobes. Er sagt: „Ich bin voll Staunen über die Dinge, die du tust. Ich sehe Gott, den Heiligen, und Seine Pracht bedeckt den Himmel, und die Erde ist voll von Seinem Ruhm. Welch ein herrlicher Gott ist Er. Er freut sich Seiner gewaltigen Stärke. Die Nationen zittern, wenn Er sie ansieht. Du zogst aus, um Dein auserwähltes Volk zu befreien, um Deine Gesalbten zu retten. Du zerschmetterst das Haupt vom Haus des Gesetzlosen“ (Habakuk 3,2-14).

Habakuk sah jetzt zuerst Gott und nicht die Babylonier. Die reinen Herzens sind, werden überall und allezeit Gott sehen (Matthäus 5,8). Bis jetzt war das Problem gewesen, dass Habakuk nur sah, wie gut es den bösen Babyloniern ging. Nun sah er, dass Gott alles unter Kontrolle hatte. Mit dem „Haupt vom Haus des Gesetzlosen“ könnte Satan gemeint sein, der von Jesus am Kreuz zerschmettert wurde. Alle seine Fragen waren beantwortet, als Habakuk Gott in Seiner Herrlichkeit und Größe sah. Er zitterte innerlich, als er Gott sah und sagte: „Jetzt will ich still auf den Tag der Bedrängnis warten, dass Er heraufkomme gegen das Volk, das uns angreift“ (Habakuk 3,16). Wenn du einen Zweifel hast, sprich mit Gott darüber, nicht mit Menschen. Gottes abschließendes Wort an Habakuk und an uns ist: „Warte!“ Als Habakuk wartete und auf Gott horchte, verwandelte sich seine Klage in ein Lied. Das gilt auch für uns. Zu warten ist die allerschwerste Arbeit.

Habakuks herrlicher Lobgesang ist eines der schönsten Glaubenslieder im ganzen Alten Testament. Er singt hier wie ein Diener des neuen Bundes: „Der Feigenbaum hat keine Blüten, der Weinstock keine Trauben, der Olivenbaum bringt keine Ernte, die Felder bringen keine Nahrung, die Schafe sterben auf den Feldern, keine Rinder sind in den Ställen – aber ich will mich freuen in dem Herrn!“ (Habakuk 3,17-18). Wie bei Hiob war vielleicht seine Existenz ruiniert, er hatte alles verloren, und doch ist er voll Freude, denn seine Freude findet er im Herrn und nicht bei irgendetwas Irdischem. Selbst wenn alles um uns herum keinen Bestand mehr hat, werden wir immer noch jubeln im Gott unseres Heils. Ein Lied des Lobpreises ist der äußere Ausdruck des inneren Glaubenstriumphs. „Da glaubten sie Seinen Worten und sangen Sein Lob“ (Psalm 106,12). Habakuk sagt weiter: „Der Herr, der Herrscher, ist meine Kraft. Er macht meine Füße so sicher wie die eines Hirschen und bringt mich heil über den Berg“ (Habakuk 3,19). Dieser Prophet, der am Anfang so viele Zweifel und Ängste hatte, sagt nun, dass der Herr ihn sicher über jeden Berg des Zweifels führen und ihn so trittsicher machen wird wie einen Hirsch, der auf den Felsenklippen seinen Halt nicht verliert. Habakuk fügt am Ende eine interessante kleine Zeile hinzu: „Dem Vorsänger: Dieses Gebet muss mit Saiteninstrumenten begleitet werden“ (Habakuk 3,19). Damit will er sagen, dass dieses Lied, auch wenn alles verloren ist, nicht als trauriges Klagelied gesungen werden darf. Es muss mit fröhlicher Musik begleitet werden – und sorge auch dafür, dass viele Instrumente benutzt werden! Wir müssen lernen, den Herrn von ganzem Herzen zu loben. Singe niemals ein Lied für Gott monoton und farblos. Der Herr sitzt auf dem Thron und Jesus ist der Sieger, was auch immer im Universum geschehen mag. Lasst uns daher unsere Stimmen und alle Musikinstrumente, die der Herr uns gegeben hat, gebrauchen, um Ihn zu loben und Seinen Namen groß zu machen. Amen.

Print Friendly, PDF & Email
Bitte weitersagen: