Das Buch Hiob wurde etwa 500 Jahre bevor Mose das Buch Genesis (1. Mose) schrieb, verfasst, und es ist das erste Buch der inspirierten Heiligen Schrift. In ihm ist die Quelle der falschen Lehre zu erkennen (die auch im heutigen Christentum weit verbreitet ist), nämlich, dass „Gesundheit und Wohlstand“ der Beweis von Gottes Segen seien.
Elifas, Bildad und Zofar waren drei Prediger, die zu Hiob kamen und ihm erzählten, dass der Verlust seiner Gesundheit und seines Wohlstandes beweisen würde, dass er den Segen Gottes in seinem Leben verloren hatte. Ihre grundlegende Botschaft war die, dass der Segen von Gott stets Gesundheit und Wohlstand mit sich bringen würde.
Aber obwohl Hiob seine ganze „Gesundheit und seinen ganzen Wohlstand“ verloren hatte, befand er sich dennoch im vollkommenen Willen Gottes (wie wir das aus Jakobus 5,11 erkennen können). Aber die drei Prediger, die das „Gesundheits- und Wohlstandsevangelium“ predigten, befanden sich gänzlich außerhalb des Willens Gottes. Ihre Anschuldigungen Hiob gegenüber bewiesen vielmehr, dass sie sich eigentlich in Gemeinschaft mit Satan, dem Ankläger, befanden (Offenbarung 12,10).
Gott tadelte alle drei dieser Prediger, indem er zu ihnen sprach: „Mein Zorn ist entbrannt über dich und deine beiden Freunde, denn ihr habt nicht recht von mir geredet“ (Hiob 42,7) .
Gott erklärte ihnen, dass ihre Lehre von „Gesundheit und Wohlstand“ als Beweis seines Segens völlig falsch war. Und aus demselben Grund ist Gott genauso zornig auf dieGesundheits- und Wohlstandsevangelisten unserer Zeit, weil ihre Lehre falsch ist.
Einige der Dinge, die diese drei Prediger im Buch Hiob sagten, scheinen durchaus richtig zu sein. Aber sie waren dennoch im Irrtum, weil sie Gesundheit und Wohlstand als Beweis für Gottes Segen gepredigt haben.
Ein weiterer Prediger – Elihu – gesellte sich später zu diesen drei Predigern hinzu. Diese vier Prediger sind ein Bild von vier verschiedenen Arten heutiger Prediger.
Der erste Prediger – Elifas – war ein Mann, der sich hauptsächlich mit Visionen und Engeln beschäftigte . Es gibt heute solche Prediger, die immer über die Visionen und Engel reden, die sie gesehen haben, und die damit versuchen, ihren Worten eine gewisse „Autorität“ zu verleihen. Elifas sagte zu Hiob: „Zu mir aber kam heimlich ein Wort, mein Ohr vernahm ein leises Flüstern; in Schreckgedanken, durch Nachtgesichte erregt, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt, da kam Furcht und Zittern über mich und durchschauerte alle meine Gebeine; denn ein Geist ging an mir vorüber; die Haare meines Leibes standen mir zu Berge. Er trat vor mich hin, und ich konnte sein Aussehen nicht erkennen; eine Gestalt war vor meinen Augen, ich hörte eine flüsternde Stimme: Kann wohl ein Sterblicher gerecht sein vor Gott, oder ein Mann rein vor seinem Schöpfer?“ (Hiob 4,12-17).
Das war nicht der Heilige Geist, der zu Elifas sprach. Es war Satan, der als ein Engel des Lichts kam und eine „geistliche Sprache“ wählte (2. Korinther 11,14). Der Heilige Geist jagt niemandem Angst ein. Lass dich also nicht von Predigern täuschen, die von den Visionen und Träumen sprechen, die sie gesehen haben.
Visionen und Träume können drei Quellen haben.
Erstens : Der Heilige Geist gibt Visionen und Träume – aber diese werden immer in Übereinstimmung mit Gottes Wort sein (Apostelgeschichte 2,17). Diejenigen aber, die eine echte Schau erhalten , werden zurückhaltend sein, darüber zu reden. Paulus wurde einmal in den dritten Himmel entrückt, aber er hat 14 Jahre lang niemals darüber gesprochen – und selbst dann hat er es nur einer Gemeinde gegenüber erwähnt –, und dies wiederum hat er nur getan, um seine Autorität zu begründen, als Apostel Heilige Schrift zu verfassen(2.Korinther 12,1-4). Doch Paulus sagte, dass es ihm nicht erlaubt sei, das zu erzählen, was er im Himmel gehört hatte. Das ist das Zeichen eines Gläubigen, der eine echte Vision vom Himmel hatte.
Zweitens: Einige Visionen kommen aus satanischen Quellen. Solche, die verzweifelt eine Vision haben wollen, um dadurch eine gewisse Ehre von Menschen zu erlangen, wenn sie davon sprechen, werden sich Satan gegenüber öffnen, der als ein Engel des Lichts kommt und ihnen eine gewisse Anzahl von Visionen gibt, um sie zu verführen (und andere durch sie) (2. Korinther 11,13-15).
Drittens: Die große Mehrheit von Visionen kommt aus der lebhaften Fantasie der Menschen. Als menschliche Wesen unterscheiden wir uns voneinander – und einige haben eine blühendere Fantasie als andere. Alles, was es für solche Menschen braucht, um eine Vision zu erhalten ist, ihre Augen für einige Momente zu schließen und zu beginnen, sich Dinge vorzustellen!! Sofort werden sie anfangen, Dinge in ihrem Kopf zu „sehen“ und zu „hören“. Sie mögen durchaus aufrichtig sein, aber sie sind durch ihre eigenen Visionen verführt. Nachts können solche Menschen aus ihrem eigenen Verstand heraus Träume erhalten! Die Autorität in unseren Worten muss aus dem Wort Gottes kommen und nicht aus irgendwelchen persönlichen Offenbarungen oder Visionen oder Träumen, von denen wir uns einbilden, sie seien von Gott.
Der zweite Prediger – Bildad – glaubte, man müsse den Traditionen der Väter folgen. Er sagte: „Denkt daran, was unsere Väter gelehrt haben. Es ist wahrscheinlicher, dass sie richtiger liegen, als wir Neulinge. Deshalb lasst uns auf ihre Worte hören“ (Hiob 8,8-19). Er ist ein typisches Beispiel von einer anderen Sorte von Predigern im heutigen Christentum. Diese Menschen möchten die Traditionen, die sie seit Hunderten von Jahren in „ihrer Gemeinde“ von ihren Vorfahren überliefert bekommen haben – egal ob richtig oder falsch –, nicht durcheinanderbringen. Sie wollen keine Visionen oder Träume – und sie wollen auch keine Veränderung. Sie wollen das Boot nicht zum Schwanken bringen. Und sie wollen auch nicht die Richtung des Bootes verändern – selbst dann nicht, wenn es die falsche Richtung eingeschlagen hat!! Bildad war ein sanfter Mensch. Aber trotzdem verurteilte er Hiob. Es gibt viele Menschen, die die Fähigkeit besitzen, sehr verletzende Dinge in einer sanften Art und Weise zu sagen! Ihre Worte sind glatt, aber sie haben den Stachel einer Schlange in sich. Ehemänner und Ehefrauen können manchmal leise Worte zueinander sprechen, die mehr verletzen als laute, zornige Worte.
Der dritte Prediger – Zofar – glaubte, man müsse gegenüber allem ärgerlich und kritisch eingestellt sein. Er war derjenige, der am härtesten auf Hiob eingeschlagen hat. Er nannte Hiob einen „geschwätzigen Dummkopf“ (Hiob 11,2,12). Er ist Vertreter einiger „selbsternannter Propheten“, die sich in der Rolle eines modernen Elias und Johannes des Täufers der heutigen Zeit sehen. Sie sind gegenüber allem, was sie sehen, kritisch und schlagen permanent auf alle ein. Jesus kritisierte die Pharisäer ebenso. Doch seine Kritik war gesalbt und nicht fleischlich. Jesus nannte die Pharisäer „Schlangenbrut“ und Paulus nannte einen Mann „einen Feind der Gerechtigkeit“. Doch legte Gott für ihre Worte Zeugnis ab. Wenn jedoch jemand, der nicht von Gott gesalbt ist, so spricht, wird Gott ihn nicht unterstützen. Zofar war ein „selbsternannter Richter“ (Jakobus 3,1 – Amplified Bible), der raue, harte Worte benutzte, um Hiob zu kritisieren. Er versuchte sich als jemanden darzustellen, der sich radikal der Gerechtigkeit verschrieben hat. Doch da war keine Salbung in dem, was er sagte.
Der vierte Prediger – Elihu – war ein junger Eiferer, der persönlich keine Erfahrung mit Kummer und Leiden durchlebt hatte. Er war jung und voller Worte, aber ohne Erfahrung (Hiob 32,6.18). Er war besser als die anderen drei. Anders als gegenüber den anderen drei Predigern war Gott nicht zornig auf ihn, denn Elihus Geist war nicht böse. Elihu steht stellvertretend für jene Prediger, die wunderbare Wahrheiten predigen, aber selber nie durch die tiefen Wasser von Leid und Prüfung hindurchgegangen sind. Sie sind fromme Menschen, die bereit sind, anderen Ratschläge in Angelegenheiten zu erteilen, über die sie keine Erfahrung haben.
Das Amt des Paulus ging aus Leiden hervor. Er sagte: „Ich bin durch Druck, Prüfungen und gewaltige Not gegangen; und die Kraft, die Gott mir in diesen Zeiten gegeben hat, ist das, was ich jetzt mit euch teilen kann“(2. Korinther 1,4-8). Das war ein komplett anderer Dienst. Der kam aus der Erfahrung. Und so sollte unser ganzer Dienst sein.
Diese vier Prediger waren alle „Gesundheits – und Wohlstands“- Prediger – Elihu war nur rein bisschen weniger davon, als die Anderen. Aber Hiob ließ sich von keinem von ihnen täuschen, und das, obwohl er keine Bibel hatte. Heute lassen sich jedoch eine Menge Christen, die eine Bibel bei sich haben, von den modernen „Gesundheits- und Wohlstands-Predigern“ täuschen!
Wer Ohren hat, der höre.