In 4. Mose 13 lesen wir, dass die Israeliten nach Kadesch-Barnea an die Grenze des Landes Kanaan kamen – dem Land, das Gott ihnen verheißen hatte. Es war jetzt zwei Jahre her, seitdem sie Ägypten verlassen hatten (5. Mose 2,14), und Gott trug ihnen auf, hineinzugehen und das Land in Besitz zu nehmen. Die Israeliten schickten zwölf Kundschafter aus, um das Land zu begutachten. Alle zwölf von ihnen kamen mit den Worten zurück, dass das Land in der Tat ein wunderbares Land war. Zehn von ihnen sagten jedoch: „Aber es gibt gewaltige Riesen in dem Land und wir können sie nicht besiegen.“ Aber zwei von ihnen – Josua und Kaleb – erwiderten mit den Worten: „Der Herr wird uns helfen, diese großen Riesen zu besiegen.“ Aber die 600.000 Israeliten hörten auf die Mehrheit.
„Wie identifizierst du den Mann, auf dessen Seite Gott steht? Er spricht die Sprache des Glaubens.“
Was lernen wir daraus? Als Erstes, dass es gefährlich ist, der Mehrheit zu folgen – denn die Mehrheit liegt unweigerlich falsch. „Der Weg zum Leben ist schmal, und sehr wenige finden ihn“, sagte Jesus. Die Mehrheit geht nach wie vor auf dem breiten Weg ins Verderben. Wenn du also der Mehrheit folgst, wirst du gewiss mit ihnen auf dem breiten Weg ins Verderben gehen. Bilde dir nie ein, dass eine große Gemeinde eine geistliche Gemeinde ist. Jesu Gemeinde hatte nur 11 Mitglieder.
Auf wessen Seite wirst du dich stellen, wenn zehn Führer eines sagen und zwei das genaue Gegenteil davon? Gott war hier auf Seite der zwei – Josua und Kaleb. Unglaube und Satan waren auf der Seite der anderen zehn. Aber die Israeliten folgten törichterweise der Mehrheit – und das war der Grund, warum sie die nächsten 38 Jahre in der Wüste herumwandern mussten. Sie hatten kein Unterscheidungsvermögen, um zu sehen, auf wessen Seite Gott stand! Gott plus eine Person ist stets eine Mehrheit gegenüber irgendeiner Anzahl von Menschen – und daher möchte ich immer auf Gottes Seite stehen. Wir sahen in 2. Mose 32, dass Gott auf der Seite nur eines Mannes – Mose – stand, als alle Israeliten das goldene Kalb anbeteten. Aber von allen zwölf Stämmen konnte nur der Stamm Levi das sehen. Und jetzt, als Gott mit Josua und Kaleb war, konnte sogar der Stamm Levi das nicht erkennen!
All das beinhaltet Lektionen für uns heute. Das Christentum generell ist voller Kompromisse und Weltlichkeit. Hier und dort erweckt Gott einige Wenige, die ohne Kompromisse für die Wahrheit von Gottes Wort einstehen. Wenn du Unterscheidungsvermögen hast, wirst du erkennen, dass Gott mit diesen Wenigen ist, und du wirst dich mit ihnen gegen die Mehrheit stellen. Und du wirst dann mit ihnen ins verheißene Land einziehen.
Wie identifizierst du den Mann, auf dessen Seite Gott steht? Er spricht die Sprache des Glaubens. Josua und Kaleb sprachen die Sprache des Glaubens: „Wir können sie überwinden.“ „Wir können die Riesen von Zorn, Wollust, Eifersucht, Murren und die Liebe zum Geld überwinden. Wir können Satan überwinden. Gott wird den Satan unter unsere Füße treten“ – das ist die Sprache des Menschen, auf dessen Seite Gott steht. Der Mensch, der nicht mit Gott ist, sagt: „Wir dürfen die Bibel nicht so wörtlich nehmen. Schließlich sind wir bloß menschlich. Wir werden bis ans Ende unseres Lebens besiegt sein. Du musst die menschliche Psychologie verstehen.“ Offen gesagt ist mir „menschliche Psychologie“ egal. Ich glaube Gottes Wort. Viele Christen kommen genauso wie diese Israeliten vom rechten Weg ab – durch menschliche Vernunft und Logik. Gott hat diese Wahrheit vor den Klugen und Intelligenten verborgen und sie Unmündigen offenbart. Wenn du deine menschliche Vernunft und deine Klugheit benutzt, um die Bibel zu studieren, dann kann ich dir garantieren, dass du auf Abwege geraten wirst. Was du brauchst ist die Offenbarung des Heiligen Geistes. Aus diesem Grunde wählte Jesus Fischer als Seine Jünger aus, und nicht Professoren wie Gamaliel und seine Schüler. Er wählte später einen von Gamaliels Schülern aus – Paulus. Aber der Herr musste Paulus drei Jahre lang in die Wüste führen, um seinen ganzen Stolz auf null zu bringen, bevor er Offenbarung erhalten konnte.
Gott war auf jene Israeliten so zornig, die an Seiner Macht zweifelten, dass Er zu ihnen sagte: „Gewiss wird keiner dieser Männer, vor denen ich all diese Zeichen getan habe, ins verheißene Land kommen. Sie werden alle umkommen, diese Leute, die mich nun schon zehnmal versucht haben“ (4. Mose 14,22). „Zehnmal“ war keine Übertreibung. Sie hatten tatsächlich zehnmal rebelliert.
Hier ist eine Liste ihrer zehn Rebellionen:
1. Als die Ägypter ihnen beim Roten Meer nachjagten (2. Mose 14,11).
2. Als das Wasser bei Mara bitter war (2. Mose 15,24).
3. Als sie in der Wüste Sin kein Brot hatten (2. Mose 16,2-3).
4. Als sie das Manna über Nacht aufbewahrten (2. Mose 16,20).
5. Als sie am Sabbat hinausgingen und nach Manna suchten (2. Mose 16,27-28).
6. Als es in Rephidim kein Wasser zum Trinken gab (2. Mose 17,3).
7. Als sie das goldene Kalb anbeteten (2. Mose 32).
8. Als sie bei Tabeera murrten (4. Mose 11,1-3).
9. Als sie um Fleisch baten (4. Mose 11,4.33).
10. Als sie sich weigerten, ins Land Kanaan einzuziehen (4. Mose 13).
Gott gab ihnen neun Chancen. Sie nutzen Seine Vergebung aus – genauso wie es viele Gläubige heute tun – und erkannten nicht, dass die neunte Chance ihre letzte war. Gottes Geduld war zu Ende gegangen und sie wurden bestraft, als sie das zehnte Mal rebellierten. Dann gab es keinen Weg zurück mehr. Sie taten Buße, als sie ihre Bestrafung erfuhren und sie baten um eine weitere Chance. Aber es war zu spät (4. Mose 14,39-45). Viele Christen werden eines Tages feststellen, dass die Gelegenheiten, in ein Leben des Sieges einzutreten, ebenfalls nicht für immer verfügbar sind.