Unter Christen gibt es viele Missverständnisse darüber, ob es richtig ist, andere zu richten oder nicht – wegen eines Missverständnisses des Wortes „richten“.
Als Gläubige müssen wir andere in dem Sinne richten [beurteilen], dass wir Menschen unterscheiden müssen. Gottes Wort sagt, dass wir, wenn wir jemandem beim Predigen zuhören, „über seine Botschaft urteilen müssen“ (1. Korinther 14,29). Der Heilige Geist befiehlt uns also tatsächlich, die Predigt eines jeden zu beurteilen. Nur so können wir verhindern, dass wir von den vielen verführerischen Predigern in der heutigen Christenheit getäuscht werden.
Das Wort Gottes sagt auch: „Glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft (beurteilt) die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen“ (1. Johannes 4,1).
Jesus hat uns auch gesagt, wie wir andere beurteilen sollen. Er sagte: „Seid ehrlich in eurem Urteil und entscheidet nicht oberflächlich und nach dem äußeren Anschein, sondern richtet gerecht und fair“ (Johannes 7,24 – Amplified Bible/AMP).
Was meinte Jesus also, als er auch sagte: „Richtet nicht“ (in Matthäus 7,1)?
Das Wort „richten“ bedeutet auch „verurteilen“ (im griechischen Original). Die Übersetzung dieses Verses in der „Amplified Bible“ lautet wie folgt: „Verurteile nicht andere, damit du nicht selbst verurteilt wirst“ (Matthäus 7,1).
Und Jesus sagte über sich selbst: „Ich richte [verdamme] und verurteile niemanden“ (Johannes 8,15 – AMP).
Es ist also verboten, andere (verbal oder in Gedanken) zu verurteilen und zu verdammen. Gott allein hat das Recht, das zu tun.
Aber wir müssen prüfen und unterscheiden.
Über Jesus wurde geweissagt, dass Er niemanden „nach dem, was seine Augen gesehen oder seine Ohren gehört haben, richten, sondern die Menschen gerecht richten“ würde (Jesaja 11,3-4). Auch wir sollten Seinem Beispiel folgen und nie etwas oder jemanden nur nach dem beurteilen, was wir sehen oder hören. Wir sollten eine Sache gründlich untersuchen und dann gerecht und unparteiisch urteilen.
Uns wird auch gesagt, dass wir uns als Mitglieder der Familie Gottes zuerst selbst richten müssen (1. Petrus 4,17). Aber wir sollen uns nicht selbst beurteilen, indem wir in uns selbst hineinschauen. Nein. Wir sollen uns das Beispiel Jesu anschauen und im Licht Seines Lebens unsere eigenen Unzulänglichkeiten erkennen – und uns dann selbst richten. Es steht geschrieben: „Herr, in deinem Licht schauen wir das Licht“ (Psalm 36,10).
Uns selbst im Licht Gottes zu beurteilen, ist eine der wichtigsten Lektionen, die wir im christlichen Leben lernen müssen. Viele lernen das nie und machen deshalb auch keine geistlichen Fortschritte.
Hier ist eine erstaunliche Verheißung, dass diejenigen, die sich jetzt selbst treu beurteilen, am Jüngsten Tag nicht von Gott gerichtet werden: „Wenn wir uns selbst richtig beurteilen [richten], werden wir nicht gerichtet werden“ (1. Korinther 11,31).
Obwohl wir nicht über andere urteilen, müssen wir entschieden gegen die Sünde predigen. Jesus hat gegen bestimmte Sünden wie Zorn, sexuelle Begierde mit den Augen, Geldliebe, Angst, Furcht, böse Gedanken, Lügen, Ehrsucht, Feindeshass usw. (in Matthäus 5, 6 und 7) gesprochen. Wir müssen auch gegen moderne Sünden wie das Anschauen von Internetpornografie sprechen – aber ohne die Menschen zu verurteilen. Jesus ist nicht gekommen, um die Welt zu richten [verurteilen], sondern um die Welt zu retten (Johannes 3,17). Gott allein ist der Richter und Verurteiler aller Menschen (Jakobus 4,12).
Empfohlene Predigten: https://youtube.com/@CFCDeutsch