In den drei Gleichnissen in Lukas, Kapitel 15, sehen wir Bilder von vier Arten von Rückfälligen – ein verlorenes Schaf, ein verlorener jüngerer Sohn, ein verlorener älterer Sohn und eine verlorene Silbermünze (Drachme, Groschen) – und ein Bild vom dreieinigen Gott.

Das verlorene Schaf ist das Bild eines Gläubigen, der unabsichtlich oder durch Sorglosigkeit vom rechten Weg abkam. Der Hirte ist ein Bild von Jesus, dem Sohn Gottes. Der verlorene Sohn ist ein Bild eines Gläubigen, der in Rebellion gegen Gott und gegen die Gemeinde auf Abwege geriet. Der Vater ist ein Bild von Gott-Vater. Er macht sich nicht auf die Suche nach einem solchen Gläubigen wie im ersten Fall. Er wartet, bis der Sohn die Ebene der Schweine erreicht und von sich aus zurückkehrt. Der ältere Sohn ist ein Bild für Menschen, die in Gesetzlichkeit, Selbstgerechtigkeit und Stolz gefangen sind.

Die Frau, die nach der verlorenen Silbermünze sucht ist ein Bild der Gemeinde, die mit dem Heiligen Geist erfüllt ist. Sie zündete ein Licht an, kehrte das Haus und suchte sorgfältig, bis sie diese fand (Lukas 15,8). Als sie die Silbermünze verlor, war sie eine sorglose Gemeinde, was der Grund war, warum einige rückfällig wurden (warum die Münze verloren ging). Dann zündete sie ein Licht an (sie wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt) und begann zu suchen und sie fand die Rückfälligen und brachte sie zurück zur Herde. Es gibt viele Christen, die überhaupt keine Bürde für die Verlorenen und Rückfälligen haben. Sie sind nur an sich selbst interessiert. Solche Christen haben überhaupt keine Berührung mit Gott, dem Vater, Gott, dem Sohn und Gott, dem Heiligen Geist. Ich habe jahrelang folgendes Gebet gesprochen (und ich habe alle Ältesten in unseren Gemeinden ermutigt, ebenfalls dieses Gebet zu sprechen): „Herr, wenn es in dieser Gegend irgendjemanden gibt, der nach einem gottesfürchtigen Leben trachtet, dann bringe ihn bitte mit uns in Kontakt, oder bringe uns mit ihm in Kontakt. Und wenn Du keines von beiden tust, dann sage uns, was mit uns falsch ist, damit wir es berichtigen können, damit wir mit Dir im Einklang sind und die Verlorenen finden.“ Ich möchte euch ermutigen, dieses Gebet zu sprechen.

Die Art von Schafstall (Gemeinde), in die wir ein verlorenes Schaf bringen ist auch sehr wichtig. Wenn die Gemeinde aus 99 Schafen besteht, die voller Krankheiten sind und einander beißen und zerreißen, dann wäre dieses verlorene Schaf in der Wüste besser dran als in einer solchen Gemeinde. Daher brauchen wir nicht nur einen Dienst, der den verlorenen Schafen nachgeht, sondern auch einen Dienst, der die 99 Schafe gesund und friedlich erhält. Jesus sagte: „… so wird auch Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut (das ist das verlorene Schaf), mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße brauchen“ (Lukas 15,7). Was für eine wundervolle Gemeinde (Schafstall) ist das, die 99 Gerechte hat, die keine Buße nötig haben! Wie kommt das? Weil sie sich jeden Tag selbst richten und Buße tun. Das ist seit vielen Jahren auch meine Gewohnheit gewesen. Infolgedessen habe ich in den vergangenen paar Jahren fast jeden Tag irgendeinen Mangel an Christusähnlichkeit in meinem Leben entdeckt – und dafür Buße getan und mich davon gereinigt. Wenn du so bist, wirst du keine Zeit mehr haben, bei anderen Menschen etwas zu kritisieren – weil du so beschäftigt sein wirst, dich selbst zu reinigen. Dann kannst du eine Gemeinde von Leuten bauen, die „keine Buße brauchen“, wohin die verlorenen Schafe kommen und geheilt werden können. Daher müssen wir in unseren Gemeinden ständig Buße predigen. Allmählich werden wir im Laufe der Zeit eine Gemeinde haben, wo die Leute gelernt haben, sich selbst und nicht andere zu richten.

Als der Hirte ein Schaf verlor, erlitt der Hirte den Verlust. Als die Frau die Silbermünze verlor, erlitt die Frau den Verlust. Und im Fall des verlorenen Sohnes erlitt der Vater den Verlust. In all diesen Gleichnissen lehrte Jesus, dass es Gott war, der etwas verlor, als der Mensch sündigte. Unsere Arbeit in der Gemeinde besteht darin, Gott das zurückzubringen, was Er verloren hatte.

Eines, was der verlorene Sohn wusste war, dass sein Vater ihn liebte. Das war der Grund, warum er sich entschied, nach Hause zu kommen. Wie wusste der Vater, dass sein Sohn an diesem Tag zurückkommen würde? Weil er jeden Tag aus dem Fenster schaute, um zu sehen, ob sein Sohn zurückkommen würde. Und eines Tages sah er ihn – und er rannte ihm entgegen um ihn willkommen zu heißen. Der ältere Sohn teilte jedoch nicht die Leidenschaft, die sein Vater in seinem Herzen hatte. Er arbeitete hart für seinen Vater und gehorchte ihm stets (Lukas 15,28-29). Aber er hatte keine Leidenschaft für die Verlorenen. Er hatte auch keine Gemeinschaft mit dem Herzen seines Vaters. Er hat nie zu seinem Vater gesagt: „Lass mich hingehen und nach meinem Bruder Ausschau halten und ihn finden.“

Es gibt zwei Arten von christlichen Arbeitern und Ältesten. Eine ist wie der Vater in dieser Geschichte, voller Liebe und Mitgefühl. Die andere Art ist wie der ältere Bruder – hart, rigide und professionell. Jeder von uns kann die Wahl treffen, welche von den beiden Arten wir sein möchten. In dieser Geschichte ist der ältere Sohn zu Beginn im Haus und der jüngere ist draußen. Aber als die Geschichte endet, ist der jüngere Sohn drinnen und der ältere ist draußen. Viele, die Erste sind, werden in Gottes Reich Letzte sein. Viele Christen werden außerhalb des Reiches Gottes sein, weil sie keine Gemeinschaft mit dem Herzen des Vaters hatten. Jeder Bruder und jede Schwester muss ein Diener des Herrn sein und muss die Gemeinschaft mit dem Herzen des Vaters für die Verlorenen teilen.

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