Timotheus war ein junger Mann in der Gemeinde in Ephesus, und dort gab es viele ältere Leute. Deshalb sagt Paulus zu ihm, dass niemand ihn wegen seiner Jugend verachten solle (1. Timotheus 4,12). Ein junger Prediger könnte sich durch Ältere in seiner Gemeinde eingeschüchtert fühlen, besonders wenn manche davon reich und einflussreich sind. Paulus mahnt Timotheus, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern ein Vorbild zu sein durch sein Leben, in seiner Art geistlich zu sprechen, in seinem Verhalten, in seiner Liebe zu ihnen, durch seinen Glauben inmitten aller Versuchungen, in der Reinheit seines Lebens in allen Bereichen. Dies steht im direkten Gegensatz zu dem, was Paulus in 1. Timotheus 4,1-14 sagt. Falsche Lehrer lehren nur mit Worten, während wahre Lehrer durch ihr Beispiel lehren. Falsche Lehrer lehren Theorien. Wahre Lehrer lehren durch ihr Leben. In 1. Timotheus 4,13 wird das Vorlesen betont, denn damals hatten die Gläubigen keine Bibeln. Deshalb musste derjenige, der eine Bibel hatte, lange Abschnitte daraus vorlesen und die Leute hörten zu. Heute können die Gläubigen zu Hause große Abschnitte in der Bibel lesen.

Paulus ermahnt dann Timotheus, dass er außer guter Bibelkenntnis und einem vorbildlichen Leben noch etwas braucht. „Sei ein gutes Vorbild und achte auf die Schrift!“ (1. Timotheus 4,12-13). Das ist gut. Aber: „Vernachlässige nicht die Gaben des Heiligen Geistes! (1. Timotheus 4,14). Paulus erinnert Timotheus daran, dass er ihm zusammen mit anderen Ältesten die Hände aufgelegt hatte, um ihm eine geistliche Gabe zu verleihen. Auch wir brauchen die Gaben des Heiligen Geistes, um dem Herrn zu dienen. Wir müssen ernstlich danach streben, prophetisch zu reden (1. Korinther 14,1) – das heißt, so zu reden, dass unsere Worte wie Pfeile in die Herzen der Menschen treffen, wie die Worte der alttestamentlichen Propheten, wie das Wort, das aus Gottes Mund hervorgeht und nicht wieder leer zurückkommt (Jesaja 55,11). Um so zu dienen, brauchen wir die Salbung des Heiligen Geistes. Jesus brauchte sie, und wir alle brauchen sie auch – und zwar immer. Diese bekommen wir nicht einmal für immer. Nein. Wir müssen allezeit danach streben, gesalbt zu sein.

Junge Leute: Denkt nicht, dass ihr erst 40 Jahre alt werden müsst, bevor ihr dem Herrn dienen könnt. Ich wurde mit 19 wiedergeboren und mit 21 getauft. Und ich begann sofort zu predigen. Ich wusste damals nicht viel. Aber mit dem Bisschen, das ich wusste, konnte ich denen, die noch weniger wussten, das ABC des christlichen Lebens beibringen. Während ich wuchs, konnte ich die Menschen mehr lehren. Ein Erstklässler kann einem Kindergartenkind etwas beibringen. Warum solltest du warten, bis du alt bist, bevor du anfängst, Gottes Wort zu predigen? Von dem Augenblick deiner Bekehrung an, teile, was du weißt, mit denjenigen, die weniger wissen als du – vor allem mit denen, die noch nicht bekehrt sind. Sei immer bereit, Gottes Wort weiterzugeben und suche Gott und die Kraft des Heiligen Geistes, um dies wirksam zu tun.

In 1. Timotheus 4,15 ermahnt Paulus den Timotheus, „Sorge um diese Dinge zu tragen“. Ein Geschäftsmann trägt viel Sorge und strengt sich sehr an, um Geld zu verdienen und sein Geschäft auf soliden Grund zu stellen. Wenn es dir mit dem christlichen Leben ernst ist, wirst du ebenfalls Sorge tragen, die Bibel zu studieren, nach den Gaben des Geistes zu streben und dein Leben von allem Unreinen zu reinigen. Eine Übersetzung dieses Verses benutzt den Ausdruck: „sich vertiefen“. Wenn du dich ganz in diese Dinge vertiefst, wird dein Fortschritt für jeden ersichtlich sein.

Ich will ein negatives Beispiel dafür geben, was es heißen kann, sich ganz in etwas zu vertiefen. Eine Familie sah sich zu Hause eine beliebte Fernsehserie an und war ganz versunken darin. Diebe, die wussten, dass die Familie derartig eingenommen war, schlichen sich in ihr Haus und stahlen, was sie konnten. Und die Familie bekam von dem Diebstahl nichts mit, bis die Sendung vorbei war.

Ebenso, aber im positiven Sinn, können wir so in Jesus und sein Wort versunken sein, dass die Versuchungen der Welt uns nicht so sehr locken können. Und wir jagen dann nicht nach den vielen Dingen, denen die Menschen der Welt hinterherjagen. Wenn du ein solch „vertieftes“ Leben führst, wirst du beständig Fortschritte machen. Mit jedem Jahr wirst du ein besserer Christ sein und ein noch nützlicherer Diener des Herrn.

In 1. Timotheus 4,16 ermahnt Paulus Timotheus, auf zwei Bereiche acht zu haben: auf sein Leben und sein Lehren. Auf diese zwei Bereiche müssen wir ständig aufpassen. Beides, unser Leben und unsere Lehre muss rein sein. Paulus sagt, dass wir, wenn wir in diesen Bereichen beständig sind, uns selbst und andere retten werden. Das heißt: Wenn du selbst noch nicht von einer sündigen Angewohnheit freigeworden bist, wie könntest du andere davon befreien? Wenn du Höheres predigst als du selbst lebst, dann bist du ein Heuchler und Gott wird deine Worte nicht bestätigen. Wir müssen unser christliches Leben ernst nehmen, so wie Geschäftsleute ihre Geschäfte ernst nehmen. Sie sind mit ganzem Ernst dabei, Gewinne zu machen. In gleicher Weise müssen wir ausharren und uns hingeben, um ganz für Gott zu leben und Ihm zu dienen.

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