Hebräer 1,9 ist ein Vers, der uns zeigt, wie Jesus als Mensch auf der Erde lebte: „Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst. Darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Gefährten.“

Als Jesus auf der Erde lebte, lebte Er mit all den Einschränkungen, die wir Menschen haben. Deshalb brauchte Er die Salbung. Gott der Vater muss nicht gesalbt werden. Und Jesus musste nicht gesalbt werden, als Er im Himmel war. Aber als Er auf der Erde lebte, musste Er gesalbt werden, um für uns ein Vorbild zu sein. In diesem Vers wird uns gesagt, warum Gott Jesus mit Freudenöl salbte, mehr als uns, Seine Gefährten. Es war vor allem aus diesem einen Grund: Er liebte Gerechtigkeit und hasste Gesetzlosigkeit. Er liebte Reinheit und hasste Sünde.

Es besteht ein Unterschied zwischen dem Tun der Gerechtigkeit und dem Lieben der Gerechtigkeit. Ein Kind kann seinem Vater gehorchen, ohne den Gehorsam zu lieben. Jesus tat nicht nur die Gerechtigkeit, Er liebte die Gerechtigkeit. Gleichermaßen vermied Jesus nicht nur die Sünde, Er hasste die Sünde.

AIDS ist eine der Krankheiten, die Menschen heutzutage durch sexuelle Sünde bekommen. Und so sind viele Menschen nur deshalb nicht unzüchtig, weil sie sich vor AIDS fürchten. Sie hassen sexuelle Sünde nicht; sie haben nur Angst vor AIDS. Gleicherweise stehlen manche Leute nur deshalb nicht, weil sie Angst haben, erwischt zu werden – nicht weil sie Stehlen hassen. Und so kannst du jede andere Sünde zwar vermeiden, ohne sie aber zu hassen.

Aber wenn du mit dem Öl der Freude gesalbt werden möchtest, musst du Gerechtigkeit lieben und Sünde hassen. Es heißt hier, dass dies der Grund war, warum Jesus mehr als andere mit dem Öl der Freude gesalbt wurde.

Bei Gott gibt es keine Parteilichkeit. Ein guter Vater wird seinen ältesten Sohn nie mit größerer Gunst behandeln als seine anderen Kinder – es wird keine Parteilichkeit bei ihm geben. Was er für seinen ältesten Sohn tut, wird er für alle seine Kinder tun. Gott der Vater ist genauso. Jesus wird der Erstgeborene unter vielen Brüdern genannt. Wir, die wir wiedergeboren sind, sind Seine jüngeren Geschwister. Jesus ist der älteste Sohn. Weil Gott unparteiisch ist, wird Er alles für uns tun, was Er auch für Seinen ältesten Sohn Jesus tat. Was Gott für Jesus tat, wird Er auch für mich tun, wenn ich die Bedingungen erfülle, die Jesus erfüllte. Das ist eine der herrlichen Wahrheiten, die wir durch das Wissen über das Menschsein Christi entdecken.

Wenn es geschrieben stünde, dass Jesus deshalb mit dem Freudenöl gesalbt wurde, weil Er der Sohn Gottes war, dann würde uns das in keiner Weise ermutigen oder herausfordern. Wenn wir aber lesen, dass Er gesalbt war, weil Er Gerechtigkeit liebte und Gesetzlosigkeit hasste, gibt uns das Hoffnung, dass auch wir ebenso gesalbt werden können, wenn auch wir Gerechtigkeit lieben und Sünde hassen. Wir müssen also beten: „Herr, wirke in meinem Herzen durch den Heiligen Geist, damit ich die Gerechtigkeit nicht nur tue, sondern sie liebe, und damit ich die Sünde nicht nur vermeide, sondern sie hasse.“

Je mehr wir die Gerechtigkeit lieben und je mehr wir die Sünde in unserem Leben hassen, desto mehr werden wir mit der Freude des Heiligen Geists erfüllt werden. Das Reich Gottes, welches Gerechtigkeit und Freude im Heiligen Geist ist, wird unsere Herzen erfüllen (Römer 14,17). Dann werden wir fähig werden, dem Gebot zu gehorchen, das uns sagt: „Freut euch im Herrn ALLEZEIT“ (Philipper 4,4).

Print Friendly, PDF & Email
Bitte weitersagen: