In Matthäus 25,1-13 spricht Jesus von zehn Jungfrauen. Beachte, dass keine von ihnen eine Hure war (Vergleiche Jakobus 4,4 für eine Definition geistlichen Ehebruchs). Sie waren alle Jungfrauen. Oder anders gesagt: Sie hatten alle ein gutes Zeugnis vor der Welt. Bei allen leuchtete ihr Licht (Matthäus 5,16). Ihre guten Werke waren sichtbar. Und doch waren unter ihnen nur fünf weise Jungfrauen. Das war am Anfang aber nicht für alle erkennbar. Nur fünf von ihnen hatten Öl in ihren Gefäßen mitgenommen (Matthäus 25,4).

Das Öl in den Gefäßen war in der Nacht nicht sichtbar, wie das Licht es war, und ist ein Bild für unser verborgenes Leben vor Gott, das die Menschen in der Dunkelheit dieser Welt nicht sehen können. Wir alle haben Gefäße. Die Frage ist, ob wir Öl darin haben.

In der ganzen Bibel ist Öl ein Symbol für den Heiligen Geist und bedeutet hier das Leben Gottes, das der Heilige Geist unserem Geist vermittelt. Die äußere Erscheinungsform dieses Lebens ist das Licht (Johannes 1,4). Der innere Gehalt ist das Öl. Viele sind allein um ihr äußeres Zeugnis besorgt. Das ist ihre Torheit. In Zeiten der Versuchung und der Prüfung werden wir sehen, dass das äußere Licht allein nicht ausreicht. Wir brauchen einen inneren Gehalt an göttlichem Leben, das uns triumphierend hindurch trägt.

„Wenn du in der Krise schwach bist, bist du in Wirklichkeit schwach“ (Sprüche 24,10). Lebenskrisen zeigen uns, wie stark oder schwach wir sind. In diesem Gleichnis war die Krise das verspätete Ankommen des Bräutigams. Die Zeit wird die Realität unseres geistlichen Lebens auf die Probe stellen.

Wer glaubt, wird ausharren bis ans Ende und gerettet werden. Die Zeit ist es auch, die zeigen wird, wer inneren Gehalt hat und wer nicht. Viele sind wie der Same, der sofort aufging, sie haben aber kein inneres Leben. Es gibt keine tiefe Erde in ihrem Herzen (Markus 4,5).

Deshalb ist es schwer, die Geistlichkeit oder die Ernsthaftigkeit von Neubekehrten zu beurteilen. Die Zeit wird alles offenbaren, wenn wir nur die Geduld haben, um zu warten. Bereit zu sein für das Kommen des Herrn bedeutet also ein inneres Leben der Reinheit und Treue vor dem Angesicht Gottes, in unseren Gedanken, in unserer Gesinnung und in unseren Motiven, die die Menschen um uns herum nicht sehen können. Wenn wir das nicht haben, ist es Selbstbetrug zu meinen, wir wären bereit für das Kommen des Herrn.

Empfohlene Predigt: Sei bereit für Christi Rückkehr (Hier klicken).

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