Der Hauptgrund, warum unser eigener Dienst als Gemeinde in ganz Indien in den letzten zwei Jahrzehnten so viel Widerstand erlebt hat, lag darin, dass wir Heiligkeit und Gerechtigkeit gepredigt haben. Wir haben die Tatsache verkündet, dass „die Sünde nicht mehr länger über uns herrschen muss“ (Römer 6,14), dass „jene, die Geld lieben, Gott nicht lieben können“ (Lukas 6,13), dass „jene, die auf andere zornig sind und sie verachten, des höllischen Feuers schuldig sind“ (Matthäus 5,22), und dass „jene, die mit ihren Augen nach anderen Frauen gelüsten, Gefahr laufen, in der Hölle umzukommen“ (Matthäus 5,28-29), usw. Da diese Worte Jesu für die große Mehrheit der Christen unpopulär sind, haben sie sich gegen uns gestellt.
Wir haben uns gegen das unbiblische Gehaltssystem für christliche Arbeiter gestellt (etwas, was im ersten Jahrhundert gänzlich unbekannt war) und gegen das unbiblische Geldbetteln, das die christliche Arbeit in Indien kennzeichnet. Dies hat uns den Zorn derer eingebracht, die sich durch ihr Predigen ihren Lebensunterhalt verdienen und die dadurch ihr privates Imperium bauen. Wir haben uns auch gegen den Persönlichkeitskult in der Gemeinde, gegen Papismus, Denominationalismus, westliche Beherrschung der Kirchen in Indien, und gegen die ungesunde Abhängigkeit von Gemeindeleitern aus dem Westen gestellt, welche die Entwicklung der Kirche hier in Indien behindert hat. Dies hat die Sekten gegen uns aufgebracht.
Satans Ziel ist es, Gottes Heiligtum auf die eine oder andere Weise zu verderben. Er platziert seine „Mächte“ innerhalb der Gemeinde, um Gottes Werk von innen heraus zu zerstören (Daniel 11,31). Die Geschichte des Christentums zeigt, wie diese Mächte Erfolg damit hatten, Gruppe für Gruppe und Bewegung für Bewegung während all dieser 20 Jahrhunderte zu verderben.
Der Hauptgrund für das Versagen der Gemeinde lag darin, dass die Wächter, die Gott in der Gemeinde eingesetzt hatte, nicht auf der Hut und wachsam waren. Wie hat es Satan geschafft, diese Wächter einzuschläfern? In einigen Fällen dadurch, dass er ihnen Angst einjagte, die Wahrheit zu verkündigen, damit sie einige Leute – besonders die Reichen und Einflussreichen – nicht vor den Kopf stoßen würden. In einigen anderen Fällen schaffte es Satan, indem er die Wächter dazu brachte, ihren Ehefrauen gefällig zu sein und Geld und gutes Essen liebzugewinnen. In einigen anderen Fällen wurden die Wächter selber müde, auf ihre Botschaft ständigen Widerspruch zu erhalten, als sie bestrebt waren, Gottes Maßstäbe in der Gemeinde hochzuhalten und daher schwächten sie ihre Botschaft ab, um den Menschen zu gefallen.
In Hebräer 12,3 wird uns aufgetragen, auf Jesus zu schauen, „der so viel Widerspruch von den Sündern erduldete, damit wir nicht matt werden und den Mut nicht sinken lassen“. Wer waren diese Sünder, die sich Jesus widersetzten? Es waren nicht die Prostituierten oder die Mörder oder die Diebe in Israel. Noch waren es die Römer oder die Griechen. Nein. Die Sünder, die sich Jesus ständig widersetzten waren die Prediger, die mit der Bibel „auf den Tisch hauten“ und die religiösen Führer in Israel. Sie waren auf Jesus eifersüchtig und brachten ihn schließlich um.
Wenn wir Jesus nachfolgen, werden wir auch heute von derselben Gruppe von Leuten Widerstand erfahren. Unsere größte Opposition wird von den Predigern kommen, die Gottes Maßstäbe herabgesetzt und die Kirche verdorben haben. Das werden die Hauptagenten Satans sein, die sich uns widersetzen. Es ist für uns sehr leicht, müde zu werden, diese ständige Opposition zu ertragen und entmutigt zu werden.
Satan versucht, „die Heiligen durch Verfolgung fertigzumachen“ (Daniel 7,25). Der einzige Weg zu überwinden besteht darin, auf Jesu Vorbild zu schauen, der ständig Widerstand ertrug, bis er von seinen Feinden getötet wurde. Auch wir müssen die Bereitschaft zeigen, „getreu bis an den Tod zu sein“. Jeder Prediger, der nicht bereit ist, bis ans Ende seines Lebens Widerstand zu ertragen, wird als ein Prediger enden, nach denen die Ohren seiner Zuhörer jucken, weil er „den Menschen schmeicheln wird, um sie auf seine Seite zu ziehen“ (Daniel 11,32), und er wird seine Tage als ein kompromittierender Bileam beenden.
Unsere Berufung als Gemeinde ist es, Gottes Maßstäbe in unserer Mitte um jeden Preis aufrechtzuerhalten. Wir müssen gegen die Mächte des Antichristen allezeit auf der Hut sein. Paulus hatte die Gemeinde in Ephesus während der drei Jahre, an denen er dort wirkte, durch Gottes Gnade in Reinheit erhalten. Aber er sagte den Ältesten, als er sich von ihnen verabschiedete, dass er sicher sei, dass nach seinem Weggang Verderben in die Gemeinde eindringen würde (Apostelgeschichte 20,29-31). Und das ist tatsächlich passiert, wie wir im zweiten Brief an die Epheser lesen (Offenbarung 2,1-5).