Das Buch Nehemia zeigt uns die gewaltige Erweckung, die Gott durch den Einfluss zweier gottesfürchtiger Männer – Esra und Nehemia – bewirkte.
In Nehemia 8 lesen wir, was Gott durch Esra tat. Er nahm das Wort Gottes und versammelte alle Männer, Frauen und Kinder, die alt genug waren, um zu verstehen. Dann hielt er ein sechsstündiges Bibelstudium für sie ab! Und es heißt dort: „Und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Buch des Gesetzes gerichtet“ (Nehemia 8,3). Sie begannen ihre Versammlung mit einem Lobpreis Gottes (Nehemia 8,4). Und dann gab sich Esra Mühe, dem Volk alles zu erklären, was er aus Gottes Wort gelesen hatte (Nehemia 8,8). Offensichtlich hatte Esra selbst viele Monate und Jahre mit dem Studium des Wortes verbracht, um es allen so deutlich erklären zu können. Gott hatte ihn im Verborgenen für diese Zeit vorbereitet.
Eine Erweckung brach los, und die Menschen begannen wegen ihrer Sünden zu weinen (Nehemia 8,9). Dann wurden sie aufgefordert, die guten Dinge, die Gott ihnen gegeben hatte, mit anderen zu teilen, denn dadurch würde „die Freude am Herrn ihre Stärke sein“ (Nehemia 8,10). Das Volk ging hin und befolgte diese Aufforderung. Am nächsten Tag hielt Esra ein Bibelstudium für die Leiter ab (Nehemia 8,13). Als sie erkannten, dass das Wort Gottes den Israeliten gebot, jedes Jahr im siebten Monat das „Laubhüttenfest“ zu feiern, gehorchten sie dem sofort. Es war das erste Mal seit ungefähr 900 Jahren, dass dieses Fest gefeiert wurde – denn dieses Gebot war seit den Tagen Josuas nicht mehr befolgt worden (Nehemia 8,14-17). Selbst David, der Mann nach dem Herzen Gottes, hatte die Israeliten nicht dazu gebracht, dieses Gebot zu befolgen. Auch in den folgenden sieben Tagen hielt Esra Bibelstunden für das Volk ab (Nehemia 8,18).
In Nehemia 9 lesen wir, was Gott durch Nehemia tat. Das Kapitel beginnt damit, dass die Israeliten fasteten, ihre Sünden bekannten und sich von den Heiden absonderten (Nehemia 9,1-2). Dann hatten sie ein dreistündiges Bibelstudium und drei Stunden, in denen sie den Herrn lobten und ihre Sünden bekannten. Es war wie eine weitere Erweckung (Nehemia 9,3). Dann standen die Leviten auf und schrien mit lauter Stimme zum Herrn (Nehemia 9,3). In Nehemia 9,6-37 haben wir das längste in der ganzen Bibel aufgezeichnete Gebet. Die Leviten erinnerten sich darin an die Geschichte Israels seit der Zeit Abrahams, an ihr Versagen während der vierzig Jahre ihrer Wüstenwanderung und während der Zeit der Richter und Könige und bekannten, dass jedes Gericht, das Gott sandte, gerecht und richtig war. Sie taten Buße und unterzeichneten eine Abmachung vor Gott, die Nehemia als erster von allen unterschrieb.
All dies geschah durch den Einfluss dieser zwei gottesfürchtigen Männer Esra und Nehemia. Ihr gemeinsamer Dienst entsprach fast genau der Funktionsweise einer neutestamentlichen Gemeinde, die von zwei Ältesten geleitet wird. Was für ein Vorbild für uns alle, dem wir heute nacheifern sollten.