Wir wollen zwei Männer betrachten, die mit Gott wandelten: Henoch und Noah.
In 1. Mose 5 lesen wir achtmal den Halbsatz ‚und er starb‘. Aber genau in der Mitte dieses Kapitels lesen wir von jemandem, der nicht starb! Das war Henoch. Er wandelte mit Gott, und Gott nahm ihn lebendig in den Himmel auf. Das ist ein Bild für das Auferstehungsleben mitten im Tode. Henoch war ein Mann, der in der Kraft der Auferstehung lebte, der den Tod überwand und in den Himmel aufgenommen wurde – ein Bild für die gottesfürchtige Gemeinde, die inmitten des geistlichen Todes lebt und die durch die Kraft der Auferstehung überwindet und schließlich entrückt werden wird.
Henoch war wahrscheinlich in den ersten 65 Jahren seines Lebens ein gottloser Mann gewesen. Aber mit 65 bekam er einen Sohn. Durch göttliche Offenbarung nannte er ihn Methusalah. Methusalah bedeutet: „Bei seinem Tod werden die Wasser hervorkommen“. Das scheint darauf hinzudeuten, dass Gott Henoch eine Offenbarung gab, als sein Sohn geboren wurde. Gott sagte Henoch, dass bei dem Tode dieses Sohnes die Welt durch eine Wasserflut gerichtet werden würde. Diese Offenbarung des Gerichts kam zuerst zu Henoch, nicht zu Noah. Und so nannte er seinen Sohn Methusalah.
Nun weißt du ja nicht, wie lange das Baby leben wird, das du bekommst. So hat Henoch sich wohl jedes Mal, wenn das Kind krank war, gefragt, ob jetzt das Gericht nahe sei. Kannst du dir vorstellen, ein Kind zu haben mit dem Namen „Bei seinem Tod wird die Flut kommen“? Jedes Mal, wenn du dein Kind rufst, würdest du an das Gericht denken. Und diese Furcht vor dem Gericht Gottes brachte Henoch dazu, mit Gott zu wandeln und zu erkennen, dass die ewigen Dinge wichtiger sind als die zeitlichen Dinge. In diesem „Krisenmodus“ wandelte Henoch mit Gott an jedem Tag der folgenden 300 Jahre.
Die Bibel sagt: „Die Welt vergeht“ (1. Johannes 2,17). Wenn wir das glauben, werden auch wir wie Henoch erkennen, dass die ewigen Dinge wichtiger sind als die zeitlichen Dinge. Gottes enorme Langmut mit dem Menschen kann man daran sehen, dass Er Methusalah länger leben ließ als alle anderen Menschen, nämlich 969 Jahre. 969 Jahre lang hörten die Menschen jedes Mal, wenn sein Name erwähnt wurde, die Botschaft vom kommenden Gericht. Aber die Menschen verwarfen die Botschaft. Nicht allein Noah predigte das Gericht. Henoch predigte es 300 Jahre lang und Methusalah durch seinen Namen weitere 669 Jahre.
Noah wandelte ebenfalls mit Gott und predigte während der letzten 120 Jahre des Lebens Methusalahs das Gericht. Henoch und Methusalah kannten die Einzelheiten der Flut nicht so genau wie Gott sie später Noah offenbarte. Aber sie wussten, dass irgendeine Art von Gericht kommen würde, wenn Methusalah starb.
Judas sagt uns, dass Henoch allen gottlosen Menschen seiner Zeit das Gericht prophezeite (Judas 14,15). Henoch war ein Prophet und er wandelte mit Gott. Adam war 622 Jahre alt, als Henoch geboren wurde und starb im Alter von 930 Jahren (1. Mose 5,5-23). Also muss Henoch 308 Jahre lang Adam gekannt haben. Ich stelle mir vor, dass Henoch Adam oft gefragt haben muss, wie es damals im Garten Eden war, als Adam selbst mit Gott gewandelt war. Und Henoch muss eine große Sehnsucht gehabt haben, auch mit Gott zu wandeln. Henoch wurde der erste Mensch, der bewies, dass es möglich ist, auch außerhalb des Gartens Eden mit Gott zu wandeln. Auch nachdem die Sünde in die Welt gekommen war, konnten Menschen mit Gott wandeln.
Ich habe in meinem Leben viele große Prediger getroffen, aber ich habe nur wenige getroffen, die mit Gott wandelten. Aber es waren diese wenigen, die in meinen jungen Jahren in mir eine Sehnsucht erzeugten, auch selbst mit Gott zu wandeln.
Methusalahs Enkelsohn war Noah. Und Noah lebte 600 Jahre lang mit Methusalah. Er muss Methusalah oft darüber ausgefragt haben, wie Henoch mit Gott gewandelt war. Noah bekam eine Sehnsucht ins Herz, auch mit Gott zu wandeln. Wir lesen in 1. Mose 6,9, dass auch Noah mit Gott wandelte. Als Noah mit Gott wandelte, enthüllte Gott ihm Seinen Plan des Gerichts.
Es war die Wahrheit vom Gericht über die Sünde, die Gott den ersten beiden Menschen (in der Bibel) offenbarte, die mit Gott wandelten. Und Henoch und Noah predigten treu diese Botschaft, obwohl niemand ihnen glaubte. Jeder wahre Prophet Gottes hat seitdem dieselbe Botschaft verkündet: Gott wird Gläubige und Ungläubige wegen ihrer Sünde richten.
Henoch und Noah sind die ersten Prediger, die in der Bibel erwähnt werden, und beide wandelten mit Gott. Ach, hätten doch alle Prediger seit damals es auch getan!