Zeit, die in Sorglosigkeit und Sünde verloren geht, kann nie mehr wettgemacht werden. Gott kann uns ein vergeudetes Leben vergeben und uns dennoch in Sein Reich bringen. Aber sogar Gott kann uns unsere vergeudeten Jahre nicht zurückgeben. Vergeudete Zeit ist für immer verloren. Sie kann nie mehr zurückgewonnen werden. Deswegen ist es so gut, von eurer Jugend an zu beginnen, dem Herrn nachzufolgen. Daher ist es unbedingt notwendig, die Zeit auszukaufen, und jede Gelegenheit zu nutzen, die ihr bekommt, um Versuchung zu überwinden und allen Gutes zu tun. Seid in Demut, Reinheit und Liebe verwurzelt – koste es, was es wolle. Eines Tages, wenn Jesus zurückkehrt und wir Ihn von Angesicht zu Angesicht sehen, sollt ihr keinerlei Bedauern über die Art und Weise haben, wie ihr gelebt habt, nachdem Gott euch Licht gegeben hat. Wenn viele Christen an diesem Tag sehen und entdecken, wie sehr Er sie geliebt hat, werden sie von Kummer und Bedauern erdrückt sein, dass sie während ihres irdischen Lebens so halbherzig waren, auch wenn sie in den Himmel kommen werden. Möge Gott uns vor einem solchen Bedauern bewahren. Jetzt ist die Zeit, darüber nachzudenken und weise zu sein. Verkauft niemals euer Geburtsrecht (geistlichen Segen) für eine Schüssel Linsengericht (Genuss für den Leib), so wie es Esau tat. „Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird“ (Hebräer 12,14). „Nach und nach, wenn wir in Sein Antlitz schauen, werden wir uns wünschen, wir hätten Ihm mehr gegeben…“
Unser äußerer Mensch verfällt jeden Tag. Das passiert automatisch. Es ist jedoch Gottes Wille, dass auch unser innerer Mensch jeden Tag erneuert wird (2. Korinther 4,16). Aber das geschieht nicht automatisch. Die meisten Christen werden nicht jeden Tag erneuert, weil sie das Eine nicht tun, was wir nach Jesu Worten jeden Tag tun sollten – unser Kreuz auf uns zu nehmen (Lukas 9,23). Am inneren Menschen erneuert zu werden bedeutet, in zunehmendem Maße im Inneren am Leben Jesu teilzuhaben. Dies kann nur geschehen, wenn wir täglich das Sterben Jesu in unserem Leib tragen (2. Korinther 4,10). Jeder einzelne Tag hat seine Schwierigkeiten, Prüfungen und Versuchungen (wie Jesus in Matthäus 6,34 sagte). In diesen Prüfungen sollen wir das Kreuz tragen und unserem eigenen Ich sterben, damit jede Versuchung etwas Herrlichkeit für uns hervorbringt.
Es ist nicht Gottes Wille, dass wir ein Leben voller Höhen und Tiefen führen (manchmal sind wir auf dem Berggipfel und manchmal in der Depression). Er möchte, dass sich unser Leben nur stetig nach oben bewegt – indem der innere Mensch ständig erneuert wird. So müssen wir unseren Blick ständig danach ausrichten, bei jeder Gelegenheit, die sich uns jeden Tag bietet, das Sterben Jesu in uns zu tragen. Wir können göttliches Leben nicht von der ‚Begeisterung‘ bei Versammlungen und Konferenzen erhalten. Viele täuschen sich selbst, indem sie meinen, geistlich geworden zu sein, weil sie während einer Versammlung oder während einer Konferenz emotional aufgewühlt wurden. Aber Wachstum kommt nicht daher, dass man bloß Versammlungen und Konferenzen besucht. Wachstum kommt daher, dass man in der gewöhnlichen Plackerei des täglichen Lebens treu das Kreuz trägt. Aber da wir jeden Tag Versuchungen begegnen, haben wir die Möglichkeit, jeden Tag erneuert zu werden.
Wir müssen also jeden Tag versuchen, ohne Murren und Klagen zu leben, in einfacher Treue zum Herrn in den täglichen Versuchungen, indem wir anerkennen, dass unser Leben nicht uns gehört (damit wir damit tun, was wir wollen), sondern dass unser Leben dem Herrn gehört, weil Er uns geschaffen und erkauft hat. Dann werden wir täglich Erneuerung erfahren. Aber genauso wie der Verfall unseres Leibes nicht jeden Tag erkennbar ist, sondern nur nach einer gewissen Zeitspanne, genauso wird die Erneuerung des inneren Menschen erst nach einigen Jahren erkennbar sein. Aber die Erneuerung selbst wird jeden Tag stattfinden, wenn wir treu sind (2. Korinther 4,16). Seid also in den kleinen und großen Dingen treu. Ihr werdet am Ende erkennen, dass es die Sache wert war, euer Fleisch gekreuzigt zu haben (Galater 5,24), Gott an erste Stelle gesetzt und völlig für Ihn gelebt zu haben.