Wenn Gott sieht, dass ein Gläubiger es mit der Gottesfurcht nicht ernst meint oder dass er ein Feigling ist, der sich nicht traut, für die Wahrheit (die er in der Schrift erkennt) eintritt, weil er die Kritik von anderen fürchtet, dann wird Gott diese Wahrheit vor ihm verbergen – denn es heißt „das Geheimnis der Gottesfurcht“ (1. Timotheus 3,16). Gott offenbart Seine Geheimnisse nur denen, die Ihn fürchten (Psalm 25,14). Es ist gefährlich, ein Feigling in den Dingen Gottes zu sein, denn „die Feiglinge“ werden in Offenbarung 21,8 als die ersten Personen aufgeführt, die in den Feuersee geschickt werden – noch vor den „Mördern, Unzüchtigen, Zauberern und Götzendienern“!
Martin Luther sagte: “Wenn ich laut bekenne, dass ich jeden Teil der Wahrheit Gottes glaube, aber über die eine Wahrheit schweige, die der Teufel gerade attackiert, dann bekenne ich nicht wirklich Christus. Da wo der Kampf am heißesten tobt, da wird die Treue des Soldaten geprüft. Und in allen anderen Bereichen des Schlachtfeldes treu zu sein, ist wertlos und schändlich, wenn der Soldat nicht da standhaft ist, wo der Kampf gerade tobt.”
Die Wahrheit, dass “Christus in allem versucht wurde wie wir, doch ohne Sünde”, ist es, um die in den letzten 43 Jahren der Kampf gegen unsere Gemeinden in Indien am heftigsten war. Aber wir standen als „Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit“ (1. Timotheus 3,15) und haben sie mutig und ohne Scham verkündet. Und wir haben an zahlreichen veränderten Leben das Ergebnis gesehen.
Beachte, dass das Geheimnis der Gottesfurcht in 1. Timotheus 3,16 nicht in der Lehre von „Christus, im Fleisch gekommen“ liegt, sondern in der Person Christus, der in das Fleisch gekommen ist. Viele sind zu Pharisäern geworden, weil sie dies wie eine Lehre ansehen, aber nicht die Person Christus selbst ansehen. „Der Buchstabe (auch der richtigen Lehre) tötet. Der Geist macht lebendig“ (2. Korinther 3,6). Wir müssen die Menschen auf Christus selbst hinweisen und nicht auf irgendeine Lehre.
Mit dem Geist (nicht nur mit dem Verstand – 1. Johannes 4,2) zu bekennen, dass Jesus im Fleisch gekommen ist, bedeutet vor allem, dass wir von ganzem Herzen glauben, dass Er so wie wir versucht wurde, dass Er nicht Zugang zu mehr Kraft des Geistes hatte als wir und dass wir so wandeln können wie Er, wenn wir von ganzem Herzen dabei sind (1. Johannes 2,6).
Es bedeutet auch, dass unser Geist sich danach sehnt, in Seine Fußstapfen zu treten – dass wir nie das Unsere suchen und nie unseren eigenen Willen tun wollen. Wir brauchen die Offenbarung des Geistes, um die Erziehung (im Gehorsam gegenüber Seinem Vater) zu verstehen, die Jesus während Seiner irdischen Tage durch die Versuchungen erfahren hat. Es steht geschrieben: „Obwohl er Sohn war, hat Er doch an dem, was Er litt, den Gehorsam gelernt“ (Hebräer 5,8). Er war absolut treu in Seinem Kampf gegen jede Versuchung. Er war auch treu, als „Er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod“ (Jesaja 53,12 – ELB). So wurde die Fülle des Lebens Gottes durch Seinen Leib offenbart. Sehr wenige kommen an den Punkt, dass sie in ihrem Streben nach Heiligung ebenfalls ihr Seelenleben in den Tod ausschütten, denn nur sehr wenige sind in Gottes Augen treu und kämpfen vor allem gegen jede bewusste Sünde in ihrem Leben.
Viele Gläubige verpassen den Willen Gottes für ihr Leben, weil sie diese Wahrheit über den neuen und lebendigen Weg, den Jesus für uns durch Sein Fleisch eröffnet hat (Hebräer 10,20), nicht verstanden haben. Jesus sagte, dass wir zuerst die Wahrheit erkennen müssen, und „die Wahrheit wird uns frei machen“ (Johannes 8,32).