Die Opfer Gottes sind ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz, das sich seiner eigenen Nichtigkeit und Hilflosigkeit bewusst ist (Psalm 51,19). Das ist das, was Abel hatte und was Kain nicht hatte. Und deshalb steht geschrieben: „Der Herr sah Abel und sein Opfer an, aber Kain und sein Opfer sah Er nicht an“ (1. Mose 4,4).
Glaube ist die hilflose Abhängigkeit der Seele von Gott, und „durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain“ (Hebräer 11,4). Deshalb waren Abels Gaben Gott angenehm.
Es liegt eine große Täuschung in der Lehre, dass der Unterschied zwischen Abel und Kain darin bestehe, dass Abel Blut opferte und Kain nicht. Die Anwendung solcher Lehre bedeutet, dass ein Mensch von Gott angenommen wird, wenn er nur das Blut Jesu vor Gott bringt. Das ist fast so, als sei die Art und Weise, wie ein Mensch lebt, und der Zustand seines Herzens (ob gebrochen oder nicht, ob gläubig oder nicht) nicht entscheidend. Alles was er zu tun hat, ist, sich auf das Blut Jesu zu berufen, als sei es eine Art Zaubermittel, und schon wird er von Gott angenommen. Das ist eine Lüge, und viele werden dadurch betrogen.
Nicht jeder kann das Blut Jesu in Anspruch nehmen. Es heißt in der Schrift NICHT, dass das Blut Jesu alle von ihren Sünden reinigen kann. Nein. Das ist eine raffinierte Verdrehung der Schrift. Was die Schrift sagt, ist, dass das Blut Jesu alle reinigt, „DIE IM LICHT WANDELN, WIE ER IM LICHT IST“ (1. Johannes 1,7). Um im Licht Gottes zu wandeln, muss man ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wie Abel haben. Nur dann kann die eigene Opfergabe für Gott annehmbar sein.
Wenn jemand sagt, dass er auf das Blut Jesu vertraut, aber einen stolzen und anmaßenden Geist hat, wird Gott ihm widerstehen und sich ihm widersetzen (1. Petrus 5,6), so wie Er es mit Kain getan hat. Nur den Demütigen gibt Gott Gnade (Jakobus 4,6).
Unsere Opfergaben der Anbetung, des Gebets und des Dienstes sind nur dann vor Gott annehmbar, wenn sie aus einem zerbrochenen und zerschlagenen Herzen des Glaubens (der demütigen Abhängigkeit von Gott) kommen. Gott schaut nicht auf unsere Redegewandtheit oder unseren Dienst, sondern auf die Gesinnung unseres Herzens. Das ist die erste Lektion, die wir aus dieser Begebenheit in 1. Mose 4 lernen können.
Seit den Tagen Kains und Abels und bis zum Ende der Zeit sind die Opfer Gottes immer ein zerbrochener und zerschlagener Geist. Er ändert sich nicht. Seine Gesetze bleiben dieselben.
Gott hätte Kain nicht angenommen, selbst wenn Kain ein Lamm gebracht und dessen Blut vergossen hätte, denn sein Herz war stolz und hochmütig.
Demut des Herzens ist der erste Schritt zur Errettung. Dann können wir in das Licht kommen und darum bitten, dass das Blut Jesu uns von aller Sünde reinigen möge.
Nur wer von Herzen demütig ist, kann den Triumphschrei des Paulus ausstoßen: „Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein?“ (Römer 8,31), denn Gott ist nur auf der Seite der Demütigen. Die Stolzen können das nicht sagen, denn Gott ist gegen sie. Jeder, der so hochmütig von sich selbst denkt wie Kain, wird auch so enden wie Kain, selbst wenn er das Blut Jesu in Anspruch nimmt. „Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6,7). Und dieses Gesetz gilt für alle, ohne Ansehen der Person.