In Offenbarung 3,14-22 sagte der Herr zur Gemeinde in Laodizea folgendes: „Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“
Hier ist eine Gemeinde, die nicht feurig für Gott war. Sie waren einfach schlicht „lauwarm“ (Offenbarung 3,16). Sie lagen mit ihren Doktrinen totrichtig – aber sie waren beides, tot und richtig! Sie hatten eine respektable Moral – und waren geistlich tot!
Der Herr möchte, dass unsere Herzen allezeit brennen – dass sie von einer inbrünstigen Liebe für Ihn und für andere Gläubige entflammt sind. „Ständig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nie verlöschen“, war das Gesetz des alten Bundes (3. Mose 6,6). Wir sehen hier symbolisch, was nach Gottes Erwartung der normale Zustand eines wahren Jüngers Jesu sein soll. Alles, was darunterliegt, ist unter dem Standard, den Gott fordert. Als der brennende Busch vom Feuer Gottes entflammt war, konnten keine Insekten oder Keime darin überleben. Und wenn unser Herz vom Feuer des Heiligen Geistes entflammt ist, können darin auch keine lieblosen Einstellungen überleben.
Das ist eine Methode, anhand der wir testen können, ob wir heiß, kalt oder lauwarm sind. „Heiß“ zu sein bedeutet, andere inbrünstig zu lieben. „Kalt“ zu sein bedeutet, anderen gegenüber bitter und unversöhnlich zu sein. „Lauwarm“ zu sein bedeutet, weder Bitterkeit noch Liebe gegenüber anderen zu haben. Wenn ein Christ sagt: „Ich habe in meinem Herzen gegenüber niemanden etwas“, ist er lauwarm. Hat Jesus gesagt: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr in eurem Herzen nichts gegeneinander habt?“ Nein. Das Fehlen von bösen Einstellungen gegenüber anderen ist NICHT das identifizierende Kennzeichen der Jünger Jesu (vgl. Johannes 13,35). Wir müssen etwas in unserem Herzen haben. Wir müssen für all unsere Glaubensgeschwister inbrünstige Liebe haben. Liebe ist eine positive Tugend und nicht bloß die Abwesenheit von Bösem.
Den Geist der Bitterkeit aus unserem Herzen zu vertreiben und es dann gereinigt und leer zu belassen ist der sicherste Weg, schließlich in einem schlimmeren Zustand als am Anfang zu enden (Lukas 11,24-26). Die Welt sagt: „Etwas ist besser als nichts.“ Wenn das der Fall wäre, könnte man meinen, dass lauwarm besser als kalt ist. Aber das ist nicht, was der Herr sagt. Er sagt: „Ach, dass du kalt wärst“ (Vers 15). Er würde lieber sehen, dass wir völlig weltlich als halbherzig sind. Der lauwarme, kompromittierende Christ fügt der Sache Christi auf Erden viel mehr Schaden zu als der Ungläubige. Der Ungläubige nimmt nicht den Namen Christi an, und daher kann seine Weltlichkeit für das Evangelium kein Hindernis sein. Aber ein kompromittierender Christ nimmt den Namen Christi an und entehrt durch seine Weltlichkeit diesen Namen unter den Heiden.
Der kalte, weltliche Ungläubige wird auch eher zu einem Bewusstsein seiner eigenen Not kommen als der lauwarme, selbstgerechte Pharisäer (siehe Matthäus 21,31). Aus diesen Gründen sagt der Herr, dass er uns lieber kalt als lauwarm sehen würde. Konkret bedeutet das Folgendes: Wenn du kein Verlangen hast, von der Liebe zum Geld, von Zorn oder unreinen Gedanken (um nur drei Bereiche von Sünde zu nehmen) frei zu werden, wäre es besser, die bliebest ein Ungläubiger als zu behaupten, ein Jünger Christi zu sein. Es gibt für dich mehr Hoffnung, wenn du kalt als wenn du lauwarm bist. Das ist erstaunlich, aber wahr.
Empfohlene Predigt: „Inbrünstige Hingabe an Christus und der Weg des Kreuzes“ (Hier klicken)