Das Unterscheidungsmerkmal von Gottes Haus besteht darin, dass es sich selbst richtet (1. Petrus 4,17) – ein Gericht über sich selbst, welches das Ergebnis davon ist, dass man vor Gottes Angesicht lebt. Jesaja, Hiob und Johannes sahen alle ihre Nichtigkeit und Sünde, als sie Gott sahen (siehe Jesaja 6,5; Hiob 42,5-6; Offenbarung 1,17).

Als Adam und Eva Gottes Heiligkeit verletzten, wurden sie aus dem Garten Eden vertrieben. Gott platzierte dann Cherubim mit einem flammenden Schwert vor dem Baum des Lebens, um ihn zu schützen. Dieser Baum des Lebens symbolisiert das ewige Leben (die göttliche Natur), die wir durch Jesus erhalten können. Das Schwert symbolisiert das Kreuz, das unser selbstzentriertes Leben töten muss, bevor wir an der göttlichen Natur teilhaben können. Es ist richtig, dass das Schwert auf Jesus fiel. Aber wir sind auch mit ihm gekreuzigt (Galater 2,20). Und „die aber Christus Jesus angehören, haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden“ (Galater 5,24).

Wie die Cherubim müssen die Ältesten in einer Gemeinde dieses Schwert schwingen und verkündigen, dass der einzige Weg zum göttlichen Leben über den Tod des Fleisches führt. Der Weg, um zurück in die Gemeinschaft mit Gott zu kommen, führt über das Schwert. Weil dieses Schwert nicht geschwungen wird, sind die meisten heutigen Kirchen voll von Menschen, die Kompromisse eingehen und sie haben aufgehört, Ausdrücke des Leibes Christi zu sein.

In 4. Mose 25,1 lesen wir von einer Zeit, als die Israeliten anfingen, „mit den Töchtern der Moabiter zu huren“. Einer der Israeliten brachte sogar eine moabitische Frau in sein Zelt (Vers 6). Aber ein Priester rettete Israel davor, an diesem Tag als Volk zerstört zu werden – Pinehas. Er war so eifrig für Gottes Ehre, dass er sogleich einen Speer nahm, ins Zelt ging und den Mann und die Frau tötete (Verse 7-8). Dann stoppte Gott die Plage (Vers 9). Aber zu dem Zeitpunkt waren bereits 24.000 Menschen getötet worden. Die Plage breitete sich so schnell aus, dass sie das ganze Lager Israels getötet hätte, wenn es an diesem Tag nicht diesen „Cherub, der ein Schwert schwang“, gegeben hätte.

Siehst du, wie wertvoll es ist, in jeder Gemeinde „einen Cherub mit einem Schwert“ zu haben?

Die Plage breitet sich im heutigen Christentum rasch aus, weil es nicht genug Männer wie Pinehas gibt, die wissen, wie man das Schwert schwingt. Viel zu viele Älteste und Prediger wollen Menschen gefallen, die uns ständig anhalten, „die Midianiter zu lieben“. Der Teufel wird uns Hunderte von Argumenten liefern, warum wir das Schwert in der Gemeinde nicht benutzen sollten. Er wird sogar die Heilige Schrift zitieren, um seine Argumente zu unterstützen – so wie er gegenüber Jesus die Schrift zitierte.

Was hatte Pinehas persönlich zu gewinnen, indem er das Schwert benutzte? Nichts. Andererseits hatte er viel zu verlieren – besonders einen Ruf, gütig und sanft zu sein! Er war wahrscheinlich auch das Objekt von viel übler Nachrede und Zorn seitens der Angehörigen und Freunde des Mannes, den er getötet hatte. Aber es war die Ehre und die Herrlichkeit von Gottes Namen, die Pinehas motivierten. Und Gott setzte sein Siegel der Anerkennung auf den Dienst des Pinehas, indem Er sagte: „Er hat mit meinem Eifer geeifert“ (4. Mose 25,11). Letztendlich ist Gottes Siegel der Anerkennung das Einzige, was zählt. Der Herr sagte ferner über Pinehas: „Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens, und dieser Bund soll ihm und seinen Nachkommen das ewige Priestertum zuteilen, weil er für seinen Gott geeifert und für die Israeliten Sühne geschafft hat“ (4. Mose 25,12-13). Es gibt heute in vielen Gemeinden keinen Frieden, weil man auf eine menschliche Weise nach Frieden gestrebt hat – ohne Gottes Schwert zu benutzen. Das Ergebnis ist Unfrieden und Streit. Der Friede Gottes wird durch ein Schwert gebracht (welches das selbstzentriete Leben tötet) – sowohl in der Familie als auch in der Gemeinde.

Die Gemeindeleiter müssen mit einer eifersüchtigen Leidenschaft für die Ehre von Gottes Namen brennen, wenn sie die Gemeinde in Reinheit erhalten wollen. Sie müssen vergessen, einen Ruf zu erhalten, gütig und freundlich zu sein, und dürfen nur um die Herrlichkeit von Gottes Namen besorgt sein.

Es war diese Leidenschaft für die Ehre von Gottes Namen, die Jesus veranlasste, die Geldwechsler und Taubenhändler aus dem Tempel hinauszutreiben. Der Eifer um Gottes Haus verzehrte ihn (Johannes 2,17). Das ist ein wichtiger Teil von dem, was es bedeutet, christusähnlich zu sein. Aber wer ist daran interessiert, christusähnlich zu sein, wenn es ihn unpopulär macht und er missverstanden wird?

Print Friendly, PDF & Email
Bitte weitersagen: