1. Vollkommene Zufriedenheit: Das geisterfüllte Leben ist vor allem ein Leben vollkommener Zufriedenheit. In Philipper 4,11 sagt Paulus: „Ich habe nämlich gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde.“ Und solche Zufriedenheit bringt eine Fülle von Freude und Frieden mit sich. Und so spricht Paulus auch in den Versen 4 und 7 von Freude und Friede. Nur dann können wir Gott loben, wenn wir mit all Seinem Handeln an uns vollkommen zufrieden sind. Wenn wir an einen Gott glauben, der souverän ist und der daher bewirken kann, dass alles, was uns zustößt, zu unserem Besten dient (Römer 8,28), dann können wir in allen Lebensumständen wirklich zufrieden sein. Dann können wir den Herrn wie Habakuk loben, wenn auch die Bäume im Garten keine Früchte tragen, wenn unsere Viehherde stirbt und wenn wir finanziellen Verlust erleiden – in jeder Situation (Habakuk 3,17-18). Epheser 5,18-20 besagt, dass das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist einen Strom von Lobpreis zu Gott zur Folge hat. Der Apostel Paulus konnte sich freuen, auch als er im Gefängnis eingesperrt und seine Füße in den Block gelegt waren (Apostelgeschichte 16,24-25). Sogar dort war er zufrieden und fand keinen Anlass zum Klagen. Das ist eines der ersten Kennzeichen des geisterfüllten Lebens. Wenn man bei einem Christen Murren findet, ist das ein Zeichen dafür, dass er, wie die Israeliten, die in der Wüste gegen Gott murrten, noch nicht in das verheißene Land des Sieges eingetreten ist.
  2. Wachstum in Heiligkeit: Zweitens ist das geisterfüllte Leben ein Leben des Wachstums an Heiligkeit. Je mehr das Leben eines Menschen an Heiligkeit zunimmt, desto mehr wächst auch sein Bewusstsein für die absolute Heiligkeit Gottes. Beides gehört zusammen. Tatsächlich ist das Letztere ein Test dafür, ob eine Person wirklich das Erstere hat. 25 Jahre nach seiner Bekehrung sagt Paulus: „Ich bin der geringste unter den Aposteln(1. Korinther 15,9). Weitere fünf Jahre später sagt er: „Ich bin weniger als der Geringste unter den Heiligen (Epheser 3,8). Wieder ein Jahr später sagt er: „Ich bin (beachte, es heißt nicht „ich war“, sondern „ich bin“) der Erste unter den Sündern (1. Timotheus 1,15). Erkennst du in diesen Aussagen sein Fortschreiten an Heiligkeit? Je enger Paulus mit Gott wandelte, desto mehr war er sich der Verdorbenheit und der Bosheit seines Fleisches bewusst. Er erkannte, dass in seinem Fleisch nichts Gutes zu finden war (Römer 7,18). Der geisterfüllte Mensch trachtet nicht bloß danach, bei anderen den Eindruck zu erwecken, dass er an Heiligkeit wächst, sondern er wird wirklich wachsen. Er wird nicht von Erfahrungen berichten, die ihn angeblich heilig gemacht haben oder versuchen, andere von seiner Theologie der Heiligung zu überzeugen. Er wird eine solche Heiligkeit in seinem Leben haben, dass Menschen aus eigenem Antrieb zu ihm kommen und ihn über das Geheimnis seines Lebens befragen werden. Er wird das haben, was J.B. Phillips als „Heiligkeit, die keine Illusion ist“, bezeichnet (Epheser 4,24).
  3. Ein gekreuzigtes Leben: Drittens ist das geisterfüllte Leben ein Leben, das gekreuzigt ist. Paulus sagte: „Ich bin mit Christus gekreuzigt“ (Galater 2,19). Der Weg des Kreuzes ist der Weg der Fülle des Geistes. Der Geist wird uns immer zum Kreuz führen, so wie er Jesus dorthin führte. Der Geist und das Kreuz sind untrennbar miteinander verbunden. Das Kreuz ist ein Symbol von Schwachheit, Schande und Tod. Der Apostel Paulus hatte Ängste, Ratlosigkeit, Sorgen und Tränen in seinem Leben (2. Korinther 1,8; 4,8; 6,10; 7,5). Er wurde für einen Narren und Fanatiker gehalten. Er wurde oft wie Abschaum und Kehricht behandelt (1. Korinther 4,13). All das war mit der Fülle des Geistes nicht unvereinbar. Im Gegenteil, der geisterfüllte Mensch wird feststellen, dass Gott ihn immer weiter auf dem Weg der Demut und des Todes des eigenen Ichs führt.
  4. Kontinuierliche Erweiterung: Viertens ist das geisterfüllte Leben ein Leben, das ständig nach größeren Maßen der Fülle trachtet. „Ich strecke mich aus nach dem, was vorne ist“, sagt Paulus fast dreißig Jahre nach seiner Bekehrung, als er sich dem Ende seines Lebens nähert (Philipper 3,13). Er hat das Ziel noch nicht erreicht. Er trachtet noch immer nach einem größeren Maß der Fülle des Geistes Gottes in seinem Leben, und daher setzt er jeden geistlichen Muskel auf dieses Ziel hin ein. „Ich bin noch nicht vollkommen“ sagt er in Philipper 3,12. Aber in Vers 15 scheint er das genaue Gegenteil zu sagen: „Wie viele nun vollkommen sind, die lasst uns so gesinnt sein.“ Das ist das Paradoxon des christlichen Lebens – vollkommen und doch nicht vollkommen; mit anderen Worten völlig erfüllt und doch voller Verlangen, ein größeres Maß der Fülle zu erreichen. Das geisterfüllte Leben ist nicht statisch. Es gibt immer höhere Grade von Fülle. Die Bibel sagt, dass uns der Heilige Geist von einer Herrlichkeit zur anderen führt (2. Korinther 3,18) – oder in anderen Worten, von einem Grad der Fülle zum nächsten. Ein Becher kann voller Wasser sein, so wie auch ein Eimer oder ein Becken oder ein Fluss. Aber es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen der Fülle eines Bechers und der Fülle eines Flusses. Der Heilige Geist strebt ständig danach, unsere Aufnahmefähigkeit zu vergrößern, damit Er uns in größerem Ausmaß erfüllen kann. Hier kommt nun das Kreuz ins Spiel. Wenn wir konsequent das Kreuz in unserem Leben akzeptieren, werden wir feststellen, dass unser Becher zu einem Eimer wird, der Eimer zu einem Becken, das Becken zu einem Fluss und der Fluss zu vielen Flüssen. In jeder Phase müssen wir erneut erfüllt werden, so wie sich unsere Aufnahmefähigkeit erhöht. So wird sich diese Verheißung des Herrn Jesus in unserem Leben erfüllen: „Ströme lebendigen Wassers werden aus dem Innersten eines jeden strömen, der an mich glaubt.“ Er sprach vom Heiligen Geist (Johannes 7,38-39).
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