Wir müssen über die Abwertung der Taufe (Untertauchen) im Heiligen Geist in unserer Zeit ernsthaft besorgt sein. Wir haben im heutigen Christentum zwei Extreme: Diejenigen, die die Taufe im Geist gänzlich leugnen, und diejenigen, die sich einer billigen, emotionalen Fälschung rühmen (die ihnen weder Kraft für den Dienst noch Heiligkeit des Lebens gebracht hat). Wir müssen uns von beiden Extremen fernhalten und Gott nach einer echten Ausstattung mit Kraft suchen, damit wir so leben und dienen können wie wir sollten.
Wir können eine Gemeinde nicht auf eine höhere Ebene führen als die, die wir selbst erreicht haben. Wenn wir selbst nur eine gefälschte Erfahrung hatten, dann werden wir auch andere in gefälschte Erfahrungen führen. Wir müssen echt in den Heiligen Geist eingetaucht werden. Aber das ist nicht genug. Wir müssen auch ständig in der Fülle des Geistes leben, wenn wir für den Herrn effektiv sein wollen. Wir müssen die ganze Zeit „kontinuierlich mit dem Geist erfüllt sein“ (Epheser 5,18; wörtlich).
Wenn wir einen effektiven Dienst in unserer Gemeinde haben wollen, dann müssen wir eine aufrichtige Anteilnahme für das geistliche Wachstum unserer Brüder und Schwestern unserer Gemeinde haben. Das wird uns dazu bringen, Gott um die Gabe der prophetischen Rede [Weissagung, Prophetie] zu bitten, damit wir unseren Glaubensgeschwistern wirksam dienen können. Es ist unmöglich, Gott im Dienst des Wortes ohne diese Gabe des Geistes effektiv zu dienen. Daher müssen wir von ganzem Herzen danach trachten. Das Gleichnis, das Jesus über den Mann erzählte, der um Mitternacht zum Haus seines Nachbarn ging, um Nahrung für seinen Freund zu erbitten, lehrt uns, eine Sorge für die Notleidenden in unserer Gemeinde zu haben. Dies wird uns in der Folge dazu bringen, an Gottes Tür zu klopfen und Ihn zu suchen, bis er „uns so viel wie wir von der Kraft des Heiligen Geistes brauchen, gibt“ (vgl. Lukas 11, Vers 8 mit Vers 13).
Im neuen Bund bedeutet Prophetie Gottes Wort unter der Salbung des Heiligen Geistes auf eine Weise zu sprechen, dass die Gemeinde ermahnt, ermutigt und erbaut wird (1. Korinther 14,4.24-25). In 1. Korinther 14 betont Paulus die Wichtigkeit der Prophetie in den Versammlungen der örtlichen Gemeinde. Wenn die Gemeinde ohne ein solch gesalbtes prophetisches Reden hätte aufgebaut werden können, dann würden wir sagen müssen, dass Gott der Gemeinde diese Gabe unnötigerweise gab. Dann wäre die Ermahnung, „bemüht euch eifrig danach, dass ihr weissagt“ (1. Korinther 14,1.39) eine unnötige Ermahnung. Tatsache ist jedoch, dass diese Gabe für den Aufbau der Gemeinde von wesentlicher Bedeutung ist. Eine Gemeinde, in der kein einziger Bruder ist, der im Geist prophetisch redet, wird bald im geistlichen Tod enden.
Die Salbung des Geistes zu ignorieren läuft auf dasselbe hinaus wie zu sagen, dass das Kommen des Geistes am Pfingsttag unnötig war, und dass wir das Werk des Herrn auch ohne Seine Befähigung tun können! Das ist ein genauso schwerwiegender Fehler wie zu sagen, dass das Kommen des Herrn Jesus auf die Erde unnötig war, und dass wir gut in der Lage sind, ohne Ihn in Gottes Reich zu kommen! Die dritte Person der Dreieinigkeit zu leugnen läuft darauf hinaus, den Heiligen Geist zu verachten und ist eine ebenso große Sünde wie das Kommen der zweiten Person der Dreieinigkeit zu ignorieren.
Wir dürfen die Salbung des Geistes nicht abwerten, bloß weil sie von einigen Gläubigen missbraucht wurde. Wenn du die Kraft des Geistes nicht hast, wirst du dich auf deine eigenen menschlichen Talente und deine Erfahrung stützen, um das Werk des Herrn zu tun. Und das wird niemals Gottes Absichten erfüllen.
Wir brauchen Menschen, die einerseits frei von Pharisäertum und Gesetzlichkeit, und andererseits frei von Kompromissen und Weltlichkeit sind. Wer ist für einen solchen Dienst tüchtig? Nur jemand, der vom Heiligen Geist dazu befähigt wird. Deswegen müssen wir Gott ständig um die Weisheit des Heiligen Geistes und um Seine Kraft bitten. Wenn Paulus für die Christen in Ephesus betet, betet er, dass sie sowohl die Weisheit des Heiligen Geistes als auch seine Kraft erkennen mögen (Epheser 1,17; 3,16). Das sind die Dinge, um die wir ebenfalls bitten müssen.