Der Dienst des Heiligen Geistes ist der am wenigsten sichtbare aller Dienste der Gottheit. Er ermutigt und hilft auf stille, unsichtbare Weise, ohne Anerkennung oder Lob für Sein Wirken zu wollen. Er ist ganz zufrieden damit, dass die Menschen allein den Vater und Jesus preisen, und selbst außen vor gelassen zu werden. Welch ein herrlicher Dienst.
Was bedeutet es dann, mit einem solchen Geist erfüllt zu sein? Es muss bedeuten, dass wir wie Er sein werden, zufrieden damit, einen Dienst wie Er zu haben – still, unsichtbar, ohne Anerkennung und zufrieden damit, dass andere die Anerkennung erhalten. Sind wir wirklich mit diesem Geist erfüllt?
Viele, die heute behaupten, „mit dem Heiligen Geist erfüllt“ zu sein, beanspruchen dagegen für sich eine prominente Stellung, praktizieren ihre Gaben auf christlichen Plattformen, betreiben Werbung für sich selbst und betteln um Geld. Das alles ist alles andere als das Wirken des Heiligen Geistes. Das alles ist das Wirken eines anderen Geistes, der den Heiligen Geist nachahmt, und es ist unsere Pflicht in der Gemeinde, solche Fälschungen und Täuschungen zu entlarven.
Was ist das Erkennungszeichen dafür, dass man die Taufe im Heiligen Geist empfangen hat? Jesus hat es in Apostelgeschichte 1,8 kristallklar gemacht, dass es Kraft ist. Er hat nie ein Wort darüber gesagt, dass das Zungenreden ein Zeichen für das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist sei. Auch die Apostel haben so etwas mit keinem Wort gesagt. Wenn du die wartenden Jünger gefragt hättest: „Woran werdet ihr erkennen, dass ihr mit dem Heiligen Geist getauft seid?“, – dann hätten sie nicht gesagt, dass sie in Zungen reden würden. Sie hätten geantwortet, dass Jesus ihnen gesagt habe, sie würden Kraft empfangen. Du fragst vielleicht: „Wie kann ich wissen, dass ich diese Kraft empfangen habe?“ Gott kann uns Gewissheit geben, so wie Er uns Gewissheit gegeben hat, dass unsere Sünden vergeben sind. Der Heilige Geist, der mit unserem Geist Zeugnis gibt, dass unsere Sünden vergeben sind, wird auch bezeugen, dass wir mit Kraft ausgestattet wurden. Bitte Gott, dir Gewissheit über diese beiden wichtigen Dinge zu geben. Sie warteten also auf Kraft. Aber als sie Kraft empfingen, empfingen sie außerdem die Gabe des Sprechens in ungekannten Sprachen (Zungen).
Es ist sicherlich Gottes Wille, dass jeder Christ Kraft haben sollte. Kraft zu haben, bedeutet nicht, dass du ein feuriger Evangelist wirst. Du wirst Kraft haben, um deinen eigenen Dienst im Leib Christi zu erfüllen. Denke an den menschlichen Körper. Um ein Glied am menschlichen Körper zu sein, muss Blut durch dieses Glied fließen. Eine künstliche Hand kann kein Teil des Körpers sein, weil in ihr kein Blut fließt. So kann auch nur jemand, den das Blut Christi gereinigt hat, ein Glied am Leib Christi sein. Aber selbst wenn Blut in einem Arm fließt, könnte er gelähmt – und damit ein nutzloses Glied sein. Wenn die Lähmung geheilt ist und der Arm Kraft bekommt, wird er dann eine Zunge? Nein! Er wird ein kraftvoller Arm. Genauso wird eine gelähmte Zunge, wenn sie Kraft erhält, nicht zu einem Arm. Sie wird eine kraftvolle Zunge. Wenn Gott dich also berufen hat, Mutter zu sein, und du mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst, wirst du keine Evangelistin werden, sondern eine kraftvolle, geisterfüllte Mutter.
Die Feuerzungen, die sich auf jeden von ihnen setzten, zeigten an, dass das wichtigste Glied unseres Körpers, das Gott im Zeitalter des neuen Bundes gebrauchen würde, die Zunge ist – eine Zunge, die vom Heiligen Geist in Brand gesetzt und jederzeit unter Seiner Herrschaft ist. Das ist auch ein Teil der Symbolik der Gabe der Zungenrede. Gott will unsere Zunge gebrauchen, um andere damit zu segnen, nicht nur, wenn du Prediger bist, sondern auch in deinen alltäglichen Gesprächen mit Menschen. Aber dafür musst du dem Heiligen Geist die völlige Herrschaft über dein Reden geben, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.